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Alt 31.10.2004, 17:37
Gast
 
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Standard chron. lymp. Leukämie

Hallo Biene,
es ist richtig, dass man mit der CLL eine "normale" Lebenserwartung haben kann. Meist sind die Patienten bei der Diagnose schon älter (über 65) und wenn dann nur ein frühes Stadium vorhanden, sterben diese Menschen häufig an einer anderen Krankheit. Bei jüngeren Patienten und im fortgeschrittenen Stadium ist dies wohl etwas anderes...
Psychotherapeutische Hilfe habe ich am Anfang auch in Anspruch genommen (ca. 20 Std.) für mich war (und ist) das eine normale Sache, als Sozialarbeiter hab ich da weniger Vorurteile als viele andere Patienten.
Zur Mistel :
Mistel wird bei Leukämien und Lymphomen von der Schulmedizin etwas kritisch gesehen, da angenommen wird, dass die Mistel das Immunsystem stützt. Da die Leukämie ja ein Krebs des Immunsystems ist wird befürchtet, dass dann durch Mistel der Krebs eher unterstützt (beschleunigt) wird. Die anthroposophische Medizin sieht das anders, ihr geht es darum durch die Mistel eher das gestörte Gleichgewicht zwischen den Zellen und auch zwischen Körper und Geist herzustellen. Ich spritze mich schon seit Jahren mit Mistel (Abnoba viscum pini) allerdings homöopathisch dosiert.

Es ist nicht so, wie Du schreibst, dass ich bisher nur mit alternativen Mitteln ausgekommen bin, sondern ich benötige schon seit Jahren regelmäßige Fortecortinstöße. Dies ist schon ein kräftiger Eingriff in meinen Körper und ich merke ihn ja auch. Allerdings ist diese Art der Therapie nach Meinung meines Hämatologen immer noch wesentlich "sanfter" als die bekannten Chemo- oder Antikörpertherapien.

zum Immunsystem:
Für mein Immunsystem erhalte ich monatlich eine (teuere) Glubolininfusion. Diese wird wohl dann gegeben, wenn die Immunwerte schlecht sind und es auch schon Lungenentzündungen gab. Studien zeigen, dass durch diese Infusionen die Infekthäufigkeit um 50% sinkt. Andererseits ist das Medikament teuer und auch nur begrenzt vorhanden (wird aus menschl. Blutspenden gewonnen) so dass dies nur nach strenger Indikation gegeben wird.
Ich persönlich denke auch dass meine tägliche Waldwanderung eine wichtige Immununterstützung ist. Durch diese Dinge habe ich auch nicht mehr Infekte als andere Leute, allerdings wenn es mich mal erwischt hat, ist gleich starkes Antibiotika nötig - und dann hab ich doch immer wieder mit Pilzen zu kämpfen (Mund und Verdauung), dies hängt dann wieder mit dem Kortison zusammen, das das Immunsystem schädigt (ein blöder Kreislauf).

Viele Grüße und Wünsche
Thomas
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