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Alt 31.10.2004, 20:08
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo liebe Tratschies,
so, hier bin ich wieder. Heute Nachmittag sind meine Eltern zum Kaffee hier gewesen. Da es jetzt aber so früh dunkel ist und Papa nicht gern im Dunkeln fährt sind sie eben wieder gefahren. Auch für mich ist fahren in der Dunkelheit nichts. Wenns dann noch regnet ist es ganz fies. Aber heute war es gesagt nur alles grau in grau, schlägt auf die Stimmung.
Liebe Thekla, hast du es noch wetterbedingt zum Friedhof geschafft? Mich persönlich zieht überhaupt nichts zum Friedhof, habe keine Beziehung dazu. Klaus wünschte ja eine anonyme Urnenbestattung. Trotz allem weiß ich natürlich auf welchem Friedhof er liegt. Hier zu Hause fühle ich mich mit ihm verbunden, aber nicht auf dem Friedhof. Aber zum Glück sind wir alle verschieden und müssen versuchen unseren Weg zu finden.
Wenn es bei euch heute so gegossen hat kann ich mir vorstellen, dass Mikesch sich lieber im Haus aufhält, dank der Katzenklappe kann er es ja so machen wie er möchte. Ja, meine Beiden sind reine Wohnungskatzen, kommen nicht raus und Klaus hat ihnen den Balkon vernetzt, so dass ich beruhigt die Balkontüre auflassen kann. Das Katzenmädele haben wir vor 8 Jahren auch aus dem Tierheim geholt, allerdings als Kater Purzel. Da Purzel kein Katzenname ist, haben wir ihn kurzerhand in Timmi umgetauft. Beim Tierarzt stelle sich dann heraus, dass sie ein Fräulein Timmi ist. Egal, der Name ist geblieben. Sie war 3 Jahre alt, also ist sie jetzt so ca. 11 Jahre. Den Micky haben wir aus der Zeitung, er war ½ Jahr alt und ist jetzt 7 Jahre. Sie sind grau-weiße Hauskatzen und nur lieb.
Auch in der Stadt ist es für mich nicht einfach irgendwo alleine hinzugehen. Klar, zum Stadtbummel und auch in den Zoo gehe ich alleine, macht man aber auch nicht jede Woche. Aber es ist auch nicht schön, wenn man so alleine loszieht und keinem erzählen kann, was man gerade gesehen oder erlebt hat. Wie man Kontakt zu Gleichgesinnten bekommt weiß ich auch irgendwie nicht. Nur habe mir auch mal überlegt was ich eigentlich will. Bin mir da auch nicht so sicher. Irgendwie möchte ich schon Ablenkung will mich aber auch nicht einem Zwang aussetzen, z.B. jeden Samstag was zu unternehmen. Mit der Einstellung die ich habe, kann es selbstverständlich nicht klappen, neue Bekannte zu finden. Werde wohl an mir arbeiten müssen. Hoffentlich hast du verstanden was ich meine.
Ich fände es gut, wenn du dich zum Thermalbad-Besuch aufraffen würdest. Wellness kann bestimmt nicht schaden. Nur, wenn es jetzt so früh dunkel wird, fällt es mir noch schwerer mich zu irgendetwas aufzuraffen. Ja, wohin in Urlaub fahren, ist auch nicht einfach. Also in einen Kurort fahren, wo nur Trauernde sind weiß ich aber auch nicht. Das ist dann bestimmt keine Erholung, die wir ja alle so bitter nötig hätten. Würde mich interessieren, was dir vom Reisebüro empfohlen wird, vielleicht wäre das auch etwas für mich.
Ja, es ist wirklich schade, dass wir alle so weit auseinander wohnen. Würde mich auch sehr freuen, wenn das Treffen zustande käme und du auch dabei wärst.
Liebe Barbara,
schön, dass du dich wohlgefühlt hast und heute einen ausgiebigen Spaziergang gemacht hast.
Brauchst nicht verlegen zu sein, ist schon so wie wir geschrieben haben. Weiß nicht, in welchem Bereich ich besser wäre als du. Hab auch immer noch nicht gekocht. Finde es wirklich bemerkenswert, dass du auf Menschen zugehst, auch wenn’s am Naturell liegt. Ich muß wohl über meinen eigenen Schatten springen. Aber einen großen Freundeskreis hatten wir auch zusammen nie richtig. Waren am Wochenende immer froh, nur alleine mal etwas zu unternehmen oder eben lieber nur zu Hause zu sein. Wir haben uns aber beide so immer wohlgefühlt. Klar, so kann man keine Freundschaften pflegen.
Liebe Susanne, willkommen zu Hause, schön, dass du trotzdem sofort geschrieben hast. Laß es langsam angehen! Jetzt sind wir wieder komplett, hast gefehlt.
Liebe Beate, wie du gelesen hast, waren wir immer Stubenhocker und ihr/du wart eben immer lieber unterwegs. Ist doch gut für dich, dass du alle Wochenende schon verplant hast. Ist doch für dich so am besten, warum sollte es ein Fluch sein? Ein Glück, dass wir alle verschieden sind.
Freut mich zu lesen, dass du mit deinem Wochenende zufrieden warst und ihr viel unternommen habt. Wir haben ja morgen noch frei und so wünsche ich dir einen angenehmen Start in die neue Arbeitswoche.

Einen schönen Abend und eine gute Nacht. Hab es lange nicht mehr gesagt, aber ich bin so froh, daß es euch gibt!

Liebe Grüße
Irene
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