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Alt 09.11.2004, 19:12
Gast
 
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Standard Verstorbene standen am Bett meines Papas

Hallo Rico!

Das ist ja superspannend, was du schreibst.
Ich kann dazu auch nur erzählen, was ich erlebt habe. Wir (ich, meine Schwester, meine Mutter) waren auch dabei, als mein Vater auf der Palliativstation verstorben ist. Wir haben ihn die ganze Zeit begleitet und waren auch zum Todeszeitpunkt bei ihm. Als mein Vater verstorben war, hat die Krankenschwester uns Tee gebracht und wir haben noch einige Zeit bei meinem Papa im Zimmer gesessen. Hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass mein Papa noch hier ist. Nach ca. einer halben Std. sind wir dann nach Hause gefahren, um etwas zum Anziehen für ihn zu holen. Wir wollten ihn dann gemeinsam waschen und anziehen. Als wir wieder auf der Palliativstation ankamen und das Zimmer meines Papas betraten, schoß mir beim Betreten des Zimmers spontan ein Gedanke durch den Kopf: Papa ist nicht mehr da! Das, was Papa ausmachte, hat den Raum schon verlassen. Etwas war anders im Raum, was das war, kann ich mit dem Verstand nicht beschreiben, war so ein spontanes Bauchgefühl. So als ob die Seele den Raum verlassen hatte. Bin sonst sehr kopflastig, vertraue weniger meinem Bauch. Es gibt mir auch Hoffnung, dass das, was ich gefühlt habe, richtig war und es nur noch Papas Körper war, der dort lag. Muss mich immer wieder an diese Empfindungen erinnern, man wird sonst doch wieder zu kopflastig, wenn einige Zeit vergangen ist.

Was meinst du mit Anekdoten, die du erlebt hast in Bezug auf die Feststellung, dass die geistige Welt wohl doch nicht so traurig ist wie wir annehmen?

LG, Britta