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Alt 13.11.2004, 13:34
Gast
 
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Standard Gebärmutterhalskrebs

Seit Februar '04 habe ich Cervixkarzinom, bin mit großer Wertheim operiert worden. T1b1, G2, keine Lymphknoten befallen, keine Metastasen. mittelgradig differenziertes mucinöses Adenokarzinom.
Anfangs habe ich diesen Chat durchstudiert, dann wieder Wochen und Monate pausiert - es ging mir ein Vierteljahr nach der OP und nach 4maliger Bestrahlung mit insgesamt 20 Gy den Umständen entsprechend (Blasen- und massive Darmprobleme wg. Blähungen und Verstopfung) und psychisch sehr gut.
Anfang Juni bekam ich Schmerzen, die bis heute immer stärker wurden. Erklärung des Frauenarztes: Nach-OP-Beschwerden typischer Art. Die Narben werden fester, es baut sich mehr Gewebe auf (Verwachsungen), die beschädigten und irritierten Nerven regenerieren sich und es spannt und zieht. Ob nun Narben- oder Nervenschmerzen, könne man nicht ausmachen. Akupunktur, Osteopathie, heilpraktische (klassische Homöopathie) Mittel haben bisher nicht geholfen. Homöopathisch ist aber noch nicht alles versucht worden; ein stundenlanges Beratungsgespräch klassischer Homöopathen hat sich meines Falles angenommen und wieder ein Mittel aufgetan. Verwunderlich ist allerdings schon, dass nichts anschlägt. Mother's little helper ist einzig und allein Novalgin, lässt sich gut vertragen und hilft für einige Stunden, inzwischen viel zu wenig. Außerdem ist das keine Lösung.
Weswegen ich jetzt das erste Mal selber mich am Chat beteilige: Ich habe Krissys Beitrag vom 27.10.2004 gelesen. Ich will keine Panik verbreiten, aber die Aufmerksamkeit darauf lenken, Schmerzen differenziert und aufmerksam von mehreren Seiten zu beobachten. Nach mehr als fünf Monaten stellt sich jetzt heraus, das ich ein Rezidiv habe. Die Ärzte des Krankenhauses, die mich operiert haben, führen die Schmerzen eindeutig darauf zurück. Nehmen aber meinen Frauenarzt in Schutz. Er konnte nicht darauf kommen, weil mit einem solchen Rezidiv nicht zu rechnen war. Leider habe ich nie die Möglichkeit genutzt, mir von einer Gynäkologin eine Zweitmeinung einzuholen. Dass es diese typischen Nach-OP-Schmerzen sind, davon waren alle mich Behandelnden überzeugt. Meine geäußerte Meinung, Krebs sei ja gerade so tückisch, weil er nicht weh tue, hat auch keiner dementiert, so dass ich nicht wachsam genug war. Die erste Nachsorge im August hat nur leicht erhöhte, nicht signifikante Tumormarker-Werte ergeben, obwohl ich schon gute zwei Monate Schmerzen hatte. Erst eine zufällige verfrühte Nachsorge Anfang November aufgrund von Schmierblutungen (nach Absetzen des Hormons Tradelia 50) gab Hinweise auf das Rezidiv.
Ich möchte in Zukunft auf jeden Fall die Nachsorge im Krankenhaus durchführen lassen. Kein einzelner Arzt ist so kompetent, alle Möglichkeiten einzukalkulieren. Leider wehrt sich wohl die niedergelassene Ärzteschaft dagegen, ihr dieses lukrative Geschäft zu nehmen. Aber ich habe nur dieses eine Leben, werde darum kämpfen, notfalls privat bezahlen.
Gruß an alle,
Ellus
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