Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 13.11.2004, 18:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nun bin ich Witwe

Hallo Beatrix,

ich glaube für dieses erste große Loch ist es an der Zeit. Bei mir ist es seit Freitag, bei dir werden es morgen 5 Wochen.Ich bin momentan auch in einem Zustand, wo ich mich echt frage, wie es weitergehen soll, ich ertrage diesen Schmerz nicht. Ganz kurz habe ich mich sogar gefragt, ob die Packung Tramadol, die noch übrig ist, reichen würde. Ich weiß, ich darf nicht,aber ausmachen würde es mir nichts. Nichts kann schlimmer sein,als das, was ich im Augenblick fühle. Nichts unerträglicher als die Sehnsucht nach Claus. Ich weiß, dass ich weitermachen muss, ich weiß nur nicht wie!
Ich kann ja nicht laufend flüchten, aber die einzigen Momente, in denen der Kloß verschwindet, sind die, in denen ich mit unseren gemeinsamen Freunden zusammensitze, nicht stark sein muss, keine Entscheidungen treffen u.s.w.
Mit Auszahlung der Lebensversicherung hat es eigentlich angefangen, richtig schlimm zu werden. Das Geld, das wir jetzt haben, war für unser Alter gedacht. Wir wollten nach Kreta, wir beide, gemeinsam. Nicht die Kinder und ich oder ich alleine, nein, wir wollten dort einmal wenigstens so lange bleiben, bis wir keine Lust mehr hätten.
Und stattdessen sitze ich bei unserem Bänker und berate, wie wir die Lebensversicherung nun am sinnvollsten unterbringen...
Liebe Beatrix, auch mir fällt es schwer zu glauben, dass es jemals aufhört weh zu tun, oder wenigstens besser wird. Aber offensichtlich scheint es doch so zu sein, denn vor uns haben diese Stunden schon viele liebende Frauen durchlebt, und sie sagen es ja alle.

Ich wünsche euch und mir, weiterhin viel Kraft

Andrea
Mit Zitat antworten