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Alt 03.12.2004, 11:17
Gast
 
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Standard Behandlungsfehler?

Hallo, Claudius,

leider kann ich das, was Norma geschrieben hat, nur bestätigen! Und ich gehöre zu den wenigen Frauen, die eine Frauenärztin und ein ganzes Krankenhaus gleichzeitig wegen a) zu spät gestellter Diagnose und b) dann noch wegen Pfusch bei der Amputation und gleichzeitigem Brustaufbau verklagen. Du kannst meine Krankengeschichte unter www.busenfreundinnen.de nachlesen. Auch hier im Krebs-Kompass gibt es mehrere Threads zu diesem Thema (Die lieben Onkologen, Behandlungsfehler usw. - liegen aber einige Seiten zurück, da müßtest du etwas blättern).
Um so ein Trauma bewältigen zu können, ist oftmals der Klageweg der einzig gangbare Weg, so wie bei mir. Ich habe mehr als 3 Jahre vor Wut nachts nicht geschlafen und noch heute extreme Schlafstörungen. Aber einen geeigneten Patientenanwalt zu finden, ist sehr schwer und so ein Anwalt übernimmt in der Tat nur Fälle, die er mit aller Wahrscheinlichkeit auch gewinnen kann (so die Aussage meines Anwaltes!). Hier im Köln-Bonner-Bereich gibt es mittlerweile 7 Frauen, die das gleiche Krankenhaus verklagen wo sie bei der Brust-op verpfuscht worden sind. Leider kennen wir uns nicht alle, aber ich weiß, bei welchem Anwalt sie vertreten werden. Da ich für meinen Spitzen-Anwalt hier keine Werbung machen darf, bitte ich dich, melde dich über meine Internet-Adresse bei mir, dann können wir deine Strategie etwas näher beleuchten.
Ich habe mir damals ein Gutachten über die Krankenkasse vom Medizinischen Dienst geholt und das ist auch Klagegrundlage.
Zu bedenken ist, deutsche und amerikanische Klageverfahren im Medizinbereich unterscheiden sich erheblich! Hier ist ein Arzthaftungsverfahren ein reiner Papierkrieg, der Patient (oder seine Angehörigen) taucht als Kläger nicht vor Gericht auf, alles geht über den Anwalt und die Klageakte.
Im übrigen kannst du Kopien der Mammografiebilder vom Radiologischen Institut, wo die Bilder gemacht worden sind, bekommen. Die Kosten hierfür mußt du erst mal selber bezahlen, fließen aber in ein späteres Klageverfahren mit ein. Das war auch bei mir so. Dein Anwalt sollte dies also beim Radiologischen Institut veranlassen. Da du ja nicht das Radiolog. Institut verklagst, rücken die meistens die Bilder raus, vor allen Dingen dann, wenn ein Schreiben vom Anwalt kommt.
Das die Klinik die Unterlagen zurückhält ist sozusagen normal, weil meine Krankenakte auch über zwei Jahre verschwunden war und dann frisiert wieder aufgetaucht ist.
Dennoch hast du das Recht auf Kopien der Befunde, die solltest du dir im Sekretariat der entsprechenden gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses direkt vor Ort holen, gegen Kostenerstattung natürlich. Sie müssen sie dir geben, also nicht abwimmeln lassen.
Empfehlenswert ist auch der Patientenratgeber von der Verbraucherzentrale, kostet ca. 10 Euro, ist aber sehr informativ.
Falls du noch weitere Detail-Fragen hast, siehe oben unter Kontaktaufnahme.

Mit freundlichem Gruß
Monika :=)
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