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Alt 03.02.2005, 12:17
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Standard Empörung über neue Regeln z. Schmerztherapie

Sturm der Empörung über neue Regeln zur Schmerztherapie
Therapeuten fürchten weitere Versorgungs-Defizite

HAMBURG/BERLIN (vdb). Schmerztherapeuten schlagen Alarm: Sie fürchten, daß nach Einführung des neuen EBM im April die schmerztherapeutische Versorgung zusammenbrechen könnte. Mit Briefen unter anderen an den Bundespräsidenten machen die Therapeuten Druck auf KBV und Krankenkassen.

Unterstützung erhalten die Algesiologen auch von ihren hausärztlichen Kollegen, sagt Dr. Dietrich Jungck, Vorsitzender des Verbandes für Algesiologie, dem Berufsverband Deutscher Schmerztherapeuten, der "Ärzte Zeitung". Denn auch ihre schmerztherapeutische Arbeit werde künftig unzureichend vergütet. Die Rede ist von Einbußen bis zu 50 Prozent. Zudem gibt es Kritik an den Inhalten der neuen Leistungsziffern und der Begrenzung der Behandlungsdauer auf zwei Jahre.

Bedauerlich sei vor allem, daß mit der EBM-Reform nicht die Chance genutzt worden sei, die schmerztherapeutische Versorgung zu verbessern, beklagt Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Chef der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. Gestern war hier die Rede von einem bundesweiten Aktionstag am 28. Februar.

Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" reagiert auch die Deutsche Schmerzliga mit Empörung auf die Beschlüsse. So spricht deren Präsidentin, Dr. Marianne Koch, von einer Diskriminierung der Schmerpatienten. Sie zeigt sich enttäuscht, daß die vielen Gespräche mit Verantwortlichen offenbar ohne Konsequenzen geblieben seien. "Der ohnehin schlechte Versorgungsgrad wird weiter sinken", fürchtet Marianne Koch.

Die Wellen schlagen hoch: Das Bundespräsidialamt hat beim Gesundheitsministerium um Klärung gebeten. Aus einem Brief an Jungck geht hervor, daß man sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt.

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