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Alt 04.02.2005, 20:08
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Standard tumor 8 cm gross

Lieber Markus

Das sind einige Fragen und Antworten fällig:

Fragen

1. Weisst du nun ob es sich um einen Pancoast Tumor handelt?

2. Was für einen Tumortyp ist es - weiss man das Kleinerzeller, Nichtkleinzeller (z.B. Grosszeller, Adeno, Plattenepithel etc.?)?

3. Kennst du evtl. ihr Staging TNM Resultat - TNM ist das Stadium und Ausdehnungs Einstufungs-Schema?

4. Wie alt ist deine Mam? und ist sie sonst gesund?

5. Welche Chemo bekommst sie (Name der Chemo)?

Antworten - Kommentare

1. Lungentumore sind meistens bösartig, leider. Dass er mit der grösse von 8cm zu gross ist um direkt operativ anzugehen ist klar, deshalb wird er auch zuerst mit der Chemo angegangen um ihn zu verkleinern.

Da haben die Docs. recht - es wäre zu riskant so direkt zu operieren.

2. Der Körper reagiert sehr unterschiedlich, ist nicht nur von der einzelnen Chemoart abhängig, sondern auch von der körperlichen Verfassung und vielem mehr. So kann man eigentlich nur schwer Voraussagen wie es sein könnte. Einige haben kaum Beschwerden, anderen geht es sehr schlecht. Im Voraus kann dies nur bedingt gesagt werden - sicher sehr belastend ist das Erbrechen, Müdigkeit, wenn die Blutwerte in den Keller stürzen, schlechte Nierenwerte etc. und das erhöhte Infektrisiko, obwohl am meisten Angst haben die Patienten vom Haarverlust der ja an sich gar keine Beschwerden auslöst sondern nur etwas Sichtbares darstellt!

Gegen das Erbechen werden Medikamente gegeben, und sonst ungeniert nach Medis fragen und sie wirklich auch einsetzen.

Bei schlechten Blutwerten kann es sein, das eine Chemo-pPause eingelegt wird bis es sich wieder erhollt hat.

Um die Nieren zu schützen ist auf genügendes Trinken zu ahcten und wenn die Werte schlechter sein sollten, dann wird "gewässert" das heisst, vor und nach der Chemo noch Infusionen mit Flüssigkeit gegeben damit die Nieren durch gespült werden.

Gegen das Infektrisiko heisst es sich beobachten und zu handeln wenn z.B. Fieber etc,. auftauchen und vor allem Ort zu meiden wo viele Menschen sind damit man sich nicht ansteckt in dieser Zeit. Da kannst du auch gut entlasten durch Einkaufen gehen etc.

3. Willy hat täglich inkl. Feiertage (Weihnachten / Neujahr)während 6 Wochen die Chemo und Bestrahlung bekommen. Psychisch gesehen ging es ihm etwas besser als die Chemo /B. anfing, denn endlich kam er aus dieser passiven Haltung vom noch nichts machen können in die Aktivität - endlich wird etwas gemacht. Er hat psychisch weit weniger Probleme mit der Chemo/Bestr. gehabt als mit der Krankheit und der damit verbundenen Angst. Hier ist die Unterstützung deines vaters und von dir sehr wichtig. Zuversicht zeigen, denn sie ist berechtigt.

ALSO MUT UND HOFFNUNG MACHEN UND ZUVERSICHTLICH SEIN.

Als Nebenwirkung war es ihm eher wenig schlecht. Er hatte dafür während mehr als 10 Tagen Dauerschluckauf - leider wussten sie nicht wie mit dem Umgehen, als letzter Versuch hat man ihn dann "Schlafen gelegt für einen Tag" und siehe da da fing es an wieder besser werden. nach weiteren 5 Tagen war es weg. Das war sehr belastend, denn es schmerzt stark und löst Erbrechen aus, er kam auch kaum zum normalen atmen - das aller schlimmste dabei war, dass er keine 2 Minuten geschlafen hat erst am 10. Tag also sie ihn mit Dormicum schlafen legten! Also auch hier gibt es Lösungen wenn man früher einschreitet.

4. Bei Schmerzen ist unbedingt auf eine gute Schmerztherapie zu achten - dies ist sehr relevant falls es ein Pancoast ist.

5. Der Tumor wurde "en Bloc" also im Ganzen entfernt. Dazu wurde der linke obere Lungenlappen, 4 Rippen, 4 Nervenwurzeln, 4 Wirbelkörperanteile, der Arm plexus etc. entfernt. Also sehr radikal, dafür hat er die damalige Prognose von 2-3 Monate Lebenszeit seit mehr als 2 Jahren überlebt!

Falls du noch Fragen hast melde dich .... Liebe Grüsse und viel, viel Kraft und Zuversicht Liz und Willy im Doppelpack
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