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Alt 21.04.2005, 22:29
Gast
 
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Standard Unsere Mutter liegt im Sterben

Hallo Maryleen und alle anderen Angehörigen,

ich weiß gar nicht so genau wie ich anfangen soll. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich einfach das Bedürfnis spontan zu schreiben. Meine Familie macht gerade das gleiche durch ... meine Mutter liegt ebenfalls im Sterben.
Im September 2004 wurde bei ihr Krebs festgestellt. "Leider" kann ich die Krebsart nicht genau nennen, da der Primärtumor, trotz OP, nicht gefunden wurde. Leber und Lunge waren bereits von Metastasen befallen. Die Chemo schlug kurzzeitig an. In der Weihnachtszeit ging es ihr sogar recht gut. Aber das war nur ein kleiner Hoffnungsschimmer. Danach bekam sie noch mal kurz Chemo. Diese musste aber abgebrochen werden, da sie kaum noch essen konnte bzw. mochte. Mit künstlicher Ernährung wollte man sie wieder etwas aufpeppeln. Anfang April wurde meine Mutter per Notarzt wieder ins Krankenhaus eingeliefert, sie bekam ganz schlecht Luft. Seit letzten Freitag wird ihr nun Wasser aus der Lunge gezogen.
Ihr Zustand wurde von Tag zu Tag schlechter. Gestern haben wir uns von ihr verabschiedet, was ganz gut war, denn heute war sie nicht mehr ansprechbar. Heute lag sie nur da, die Augen ganz glasig - ich weiß nicht, ob sie uns erkannt hat. Als das Schmerzmittel nachließ, wehrte sich ihr Körper wieder deutlich. Mein Bruder und ich waren noch bei ihr, als die Schwester eine weitere Spritze brachte. Wir warteten noch bis meine Mutter wieder ruhiger wurde. Es macht mich wütend und traurig sie so zu sehen. Sie war immer eine starke und gesunde Frau. Am Sonntag hat sie Geburtstag - sie wird 53. Ich hoffe, dass sie nicht mehr lange leiden muss. Ihre Mutter starb im gleichen Alter an Brustkrebs. Vielleicht möchte ja jemand auf meine Fragen antworten, die mich bschäftigen: Hat meine Mutter Schmerzen? Spürt sie noch etwas? Warum wehrt sich der Körper so heftig? Muss sie noch lange leiden?

Maryleen, dir und deiner Familie wünsche ich ganz viel Kraft!

Liebe Grüße, Carina
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