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Alt 18.05.2005, 15:00
Gast
 
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Standard Unterschied Tamoxifen zu Arimidex

Hallo Goldmaus und die Anderen,

auch meine Einstellung ist sehr kritisch zu allen Hormonmanipulationen. Nachdem ich in jungen Jahren völlig unkritisch die Antibabypille genommen und begrüßt habe, war mir schon lange vor meiner Erkrankung (bin Ende 50)klar,daß ich nie Hormonersatztherapie machen werde, sondern natürlich altern werde. Ich werde den Verdacht nicht los, daß auch in der Antiöstrogen-Therapie noch Überraschungen auf uns warten.

Du hast die verschiedene Wirkungsweise von Tam und Aromatasehemmer gut herausgearbeitet. Ich weiß jetzt auch nicht, ob Susan Love das 1999 schon so genau wissen konnte, oder es nur verkürzt wiedergegeben hat.

Die Tage bin ich über einen Artikel über Faslodex/Fulvestrant gestolpert. Dabei fiel mir wieder auf, wie geradezu marktschreierisch die Ankündigungen sind. Habe mal in der NZZ sehr Informatives dazu gelesen anhand eines neuen Herzpräparates, das nur einen winzigen Vorteil, nämlich leicht weniger Therapieabbrüche, hatte, dafür dreimal so teuer. Die hochbezahlten Werbestrategen schafften es, damit dan marktführend zu werden....ihr Job.

So lese ich also jetzt:

http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=119073
"EU-Zulassung für Faslodex (Fulvestrant) bedeutet Durchbruch in der Brustkrebs-Behandlung - Das erste Arzneimittel einer neuen Art von Hormontherapie"

"Die Wirkungsweise von Fulvestrant unterscheidet sich von der anderer verfügbarer Behandlungsoptionen, auch wenn sie ebenso wie andere Hormontherapien die Wirkung des Hormons strogen auf das Tumorwachstum stört. Viele Mammakarzinome sind für ihr Wachstum auf die Anwesenheit von strogen angewiesen. Unter den derzeitigen Therapien wirken Aromatasehemmer (z. B. ARIMIDEX(TM) (Anastrozol)) auf der Grundlage der Reduktion des strogenspiegels im Körper der Frau; Tamoxifen (ein Anti-strogen) blockiert die strogenrezeptoren. Tamoxifen ahmt jedoch auch die strogenwirkung nach, und dies kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Die Wirkungsweise von Fulvestrant dagegen basiert auf der Blockade und dem Ausschalten der strogenrezeptoren in den Zellen des Mammakarzinoms und ahmt daher nicht, wie dies bei Tamoxifen der Fall ist, die Wirkung von strogen nach. "

" In klinischen Versuchen zum Nachweis der Wirksamkeit des Mittels erwies sich Fulvestrant als mindestens ebenso wirksam wie Anastrozol. "

"Die Zulassung von Fulvestrant basiert auf Daten aus zwei umfangreichen Studien mit Beteiligung von mehr als 800 Frauen, in denen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Fulvestrant mit der von Anastrozol bei der Behandlung eines fortgeschrittenen Brustkrebses bei postmenopausalen Frauen, deren Tumor nach früheren endokrinen Therapien rezidivierte, verglichen wurde. Diese Studien verdeutlichten, dass Fulvestrant in bezug auf seine Wirksamkeit mindestens ebenso effektiv wie Anastrozol war, und dass das Mittel äusserst gut vertragen wurde (1,2). "

Jetzt frage ich mich schon, wo denn dieser große Durchbruch sein soll, wenn es eben nur mindestens so gut ist wie Arimidex....... und sind 800 Frauen so sehr repräsentativ?

Aber immerhin habe ich verstanden, daß Faslodex blockiert und ausschaltet.

Beantwortet eben aber nicht die Frage, ob das völlige Unterbinden von Östrogenbildung nicht doch bedenklich ist.Ich meine ja.

Liebe Grüße
Anka
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