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Alt 27.05.2005, 23:24
Gast
 
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Standard Warten auf den Tod

Liebe Gitte,
ich glaube wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Alles was du schreibst geht mir genauso im Kopf herum.Arbeit ist für mich die beste Ablenkung. Ich misste jeden Tag etwas anderes aus. Habe fast alle Sachen von meinem Mann schon weg,kann es nicht sehen.Nur von einigen Dingen konnte ich mich nicht trennen.z.B.seinen Hochzeitsanzug.Mein Sohn hat sich auch einige Sachen ausgesucht als Erinnerung.Es tut zwar furchtbar weh die Dinge wegzugeben, doch es tut mir mehr weh,sie ständig vor Augen zu haben.Ruhe ist für mich das reinste Gift.Habe mir fest vorgenommen,so viel wie möglich zu "leben",wer weiß was als nächstes auf mich zu kommt.Ich versuche alle negativen Gedanken sofort weg zu scheuchen,indem ich das Positive mir ständig vor Augen halte.Die Frage "Warum" stelle ich mir jetzt nicht mehr, weil man ja doch keine Antwort darauf bekommt.Irgendwie wird das Leben schon weiter gehen,fühle mich sehr allein, doch wenn ich am Heulen bin, dann kommt mein Sohn und nimmt mich in den Arm und sagt:"Wir schaffen das". Er ist durch die Krankheit meines Mannes so erwachsen und vernünfig geworden.Und mein Mann sagte immer bzw. schrieb mir auf:"Kopf hoch,du bist zwar meine Kleine,aber wahnsinnig stark." Und das muss ich jetzt beweisen.Wenn ich mich gehen lasse,ist keinem gedient und mein Mann hätte das nicht gewollt.Das gibt mir Kraft alles zu überwinden.
Alles Gute und Kopf hoch
Beate
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