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Alt 03.06.2005, 18:52
Gast
 
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Standard Warten auf den Tod

Liebe Gitte,
danke für Deine e-mail. Bin auch in einem totalen Loch. Finde alles so sinnlos. Ja, alles was ablenkt ist gut, doch ich mache alles ohne Freude.Meine Schwester kommt ständig mit irgendwelchen Aufgaben oder Veranstaltungen auf mich zu. Ich gehe mit,bin aber nie ganz dabei. Hast Du auch das Gefühl, dass Du irgendetwas versäumt hast,Deinem Mann zu sagen oder dass Du in den letzten Tagen vor seinem Tod nicht alles richtig gemacht hast? Denke immer, ich habe alles falsch gemacht. Mache mir auch ständig Gedanken darüber, was wohl mein Mann zum SChluss gedacht hat oder empfunden hat.Oder, hat er überhaupt was gedacht,gefühlt? Wie ist das bei Dir? Der Priester kann Dir keine Antwort auf das Warum geben, weil er es nicht weiß. Seine Antwort war so richtig typisch. Ich weiß nur, dass all dieses Leid nicht gottgewollt ist, sondern von seinem Widersacher kommt. Sonst wäre das ein grausamer Gott und ich könnte nicht an ihn glauben. Auch ich fühle mich so einsam, obwohl ja genug Leute um mich herum sind. Doch das in den Arm nehmen, seine Stimme hören, seine trockenen Witze fehlen mir sehr. Zur Zeit habe ich Albträume,wache schweißgebadet auf und rufe nach ihm. Leide auch wieder extrem unter Migräne. Alle meinen , das wird schon wieder, es braucht halt seine Zeit. Ich kann es bald nicht mehr hören, doch sie haben ja recht. Wir müssen uns wieder aufraffen, schon allein unseren Kindern zu liebe, denn die leiden bestimmt noch mehr, wenn wir uns gehen lassen.Außerdem hätte das mein Mann und ich denke auch Dein Mann nicht gewollt, wenn wir uns kaputt machen.
Also Kopf hoch und kämpfe weiter - ich hab gut reden,was?
Alles Liebe und Gute
Beate
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