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Alt 04.11.2002, 11:37
Gast
 
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo Anka,
wegen längerer Abwesenheit erst heute eine Antwort.
Dein Nachdenken über den Krebs als "chronische Krankheit" bzw auch die Ursache fand ich sehr interessant.
Ich habe das Gefühl, daß medizinische Forschung in erster Linie immer ein "Reagieren" auf bereits aufgetretene Erkrankungen ist. Das heißt mit dem Vorbeugen wird sich nicht beschäftigt, jedenfalls nicht richtig.
Zu den Ursachen von Krebs: Im menschlichen Körper entstehen dauernd Krebszellen. Aber es gibt ziemlich schlaue Mechanismen, die diese Zellen direkt wieder vernichten.
Aus meinem Arbeitsbereich weiß ich, daß nachgewiesen werden konnte, daß in den Zellen Genveränderungen astattfinden, wodurch die Zellen zum Teil ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr erfüllen und der Mechanismus, daß normalerweise eine solche Zelle sich selbst zerstört (Apoptose) nicht mehr funktiomniert. Kommt dann dazu, daß auch das Immunsystem diese Zellen nicht mehr ausmerzt, kann es zu einer Krebserkrankung kommen. Das passiert ganz von allein, aber es gibt eine ganze Reihe von Substanzen, die Zellen in der oben beschriebenen Weise verändern können (Benzol, Pestizide, Substanzen im Tabak,....) und anderen Auslösern (Strahlen). Es gibt kein allgemeines "Heilungsprinzip" , und ein Mensch mit einer schlechten Prognose lebt oft viel länger, als ein anderer mit einer guten. Warum das so ist, weiß wirklich noch keiner.
Es gibt ja auch immer wieder "Spontanheilungen". (sehr häufig bei Kindern mit Neuroblastomen, aber auch bei Non-Hodgkin-Lymphomen und anderen Krebsen) wenn man wüßte, woher die kommen könnte man ja vielleicht versuchen, dieses Wirkprinzip als Therapie zu nutzen. (so erkläre ich mir auch Heilungen, die unter wirkungslosen Therapien eintreten)
Natürlich ist es die Hoffnung, daß man eines Tages Therapien anbieten kann, die nicht auf alle Zellen draufhaut, sondern eben wie es der Körper idealerweise tut, nur die Krebszellen vernichtet oder diesen wieder beibringt, sich selbst zu vernichten.
Mich ärgern so verallgemeinernde Thesen ( "KREBSPERSÖNLICHKEIt", Vitaminmangel, Neue Medizin) ungemein. Bei einer Krankheit, die so häufig ist wie Krebs kann man ja viele Behauptungen aufstellen, die dann bei manchen auch zutreffen. Aber eine wirkliche gute Erklärung ist das dann doch nicht.
Gruß
Anna
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