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Alt 21.06.2005, 00:47
Gast
 
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Standard Hilfe! Ich kann nicht mehr!

Hallo zusammen,

Ich bin sehr berührt über Eure Schicksale und möchte mich Eurem Gespräch gerne anschliessen. Ich habe ein sehr schwieriges Jahr hinter mir. Im April letztes Jahr hat auch mein Vater die Diagnose Speiseröhrenkrebs bekommen. Kurz darauf kam noch ein Lymphdrüsenkrebs dazu. Er hat sich dann ein paar Monate tapfer gehalten. Ab Dezember ging es aber bergab mit ihm. Es folgte eine sehr intensive zeit, in der wir versuchten, ihm das leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Dann, bei einem spitalaufenthalt, ging es ihm plötzlich wieder besser! Wir hofften schon wieder auf genesung, doch am 1.März, nur zwei Tage später, schlief er friedlich ein.

Ich kann Euer Leid gut nachfühlen. Thomas, auch von mir herzliches Beileid und ich wünsche Dir und Deiner Familie viel kraft.

Melanie: Mein Vater hat das Thema Tod nie hören oder besprechen wollen. Da wir ihn immer ermutigen wollten, haben wir ihm das thema nicht "aufgedrückt". Ich habe mich deshalb auch gescheut, ihm sachen zu sagen wie z.b. dass er ein toller vater war. Aber eines tages, als ich ihn besuchte, bekam ich das gefühl:das ist jetzt der tiefpunkt, schlechter kann es ihm nicht gehen. er wird wohl in den nächsten stunden sterben und das ist das letzte mal, dass ich ihn lebend sehe. da habe ich ihm gesagt, dass ich ihn lieb habe (hab'ich früher nie gemacht!)

ich denke, dein vater weiss, dass du ihn lieb hast. es ist schön, wenn du mit ihm sprechen kannst, doch ich denke, du solltest dich nicht dazu zwingen. auch mit dem thema tod musst du dich nicht jetzt auseinander setzen. ich habe es auch erst "nachher" getan, früh genug...

ich kann dir nur raten, noch so viel zeit wie möglich mit ihm zu verbringen und versuchen, ihm kleine wünsche zu erfüllen. diese zeit, so schwierig sie auch ist, kann für dich und eure familie auch sehr wertvoll sein!

fühlt euch umarmt und obwohl es seltsam klingt:ich freue mich, dass ich mit meinem schicksal nicht alleine bin. Leute, die das nicht selbst haben durchmachen müssen, wissen einfach nicht, wie das ist.

Liebe Grüsse
Laurence
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