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Alt 13.07.2005, 23:11
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Chantalle,

vielen Dank für die lieben Worte.
Damit, dass ich meine Meinung sagen müsste, hast du Recht. Bin aber auch selbst feige und mag kein Stress. Psychologie..... das ist es eben. Eltern kann man sich nicht aussuchen und die hat man eben. Mit dem Partner ist dies ein wenig anders. So lang bin ich mit ihm auch nicht zusammen. Er hat mitbekommen, dass ich jetzt öfter länger am PC sitze und fragte, was ich da tue. Hab ihm erklärt, dass ich Infos aus dem Internet zur Krankheit beziehe und das es mir guttut hier darüber mit anderen in Kontakt zu treten. Darauf wurde er sogar ein wenig ausfallend, das helfe sowieso nicht, schade um die schöne Zeit und noch mehr. Hab einfach keine Lust mich für Dinge zu rechtfertigen, die mir helfen. Er versteht nicht, das die Krankheit auch mich und meine Tochter belasten. Alles ist selbstverständlich. Bin heute deswegen wirklich schlecht drauf. Weiß nicht, was ich tun soll und warum ich mir das alles antue. Kann doch auch nichts dafür, das es so ist wie es ist. Morgen fahr ich ihn zur Chemo und da wird er wohl über Nacht bleiben. Dann kann ich mal etwas aufatmen. Ich war auch schon krank, zwar kein Krebs, aber man fühlt sich ja dann auch nicht. Er weiß ja nicht, wie schlimm es steht und will es wohl auch nicht wissen. Trotzdem hab ich keine Lust der Spielball seiner Launen zu sein. Wenn es ein direkter Familienangehöriger wär, dann hätt ich vielleicht nicht solche Gedanken, so aber sag ich mir, ich hab das nicht verdient.
Du hast Freunde und Familie angesprochen. Ist im Moment wie in einem Vakuum. Alle weg. Darum fühl ich mich auch recht alleingelassen. Die Wahrheit ist, ich bin alleingelassen.
Hoffe, dass ich morgen etwas Kraft aufbauen kann, um die Situation weiter zu ertragen.
Du hast weglaufen angesprochen. Ich würd das gern tun.

Gruß Andrea
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