Thema: I miss you
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Alt 03.08.2005, 15:05
Gast
 
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Standard I miss you

Hallo Simone,
mein Mann geht ganz unterschiedlich mit seiner Krankheit um. Die erste Zeit war der Schock, dann war und jetzt erst recht. Dann waren immer wieder Hochßs und Tief´s. Er war auch ab und zu an dem Punkt sich aufzugeben. Aber dann ist er auch wieder aufgestanden und hat gekämpft. Bei der Diagnosestellung habe ich mich ins Internet gelesen, danch wußte ich: Er hat eigentlich keine Heilungschance. Er wußte es nicht. Mittlerweile ist die Forschung soweit dass ca. 20% die 5 Jahresmarke schaffen mit dieser Diagnose. Vermutlich gehört er dazu !! Zur Zeit versucht er gerade Alles psychisch aufzuarbeiten, was sicher sehr schwer ist. Letztes Jahr haben wir Behördenkrieg geführt, da ging es ihm wahnsinnig schlecht. Keiner will zahlen, keiner ist zuständig und alle wissen von nichts.

Unser Sohn versteht die Sache zum Teil, er versteht es wenn der Papa seine Ruhe braucht. Er merkt auch, dass wir "anderst" sind. Ich arbeite Vollzeit und der Papa versorgt ihn. Papa macht Frühstück, bringt ihn in den Kiga; mittags holen wir ihn gemeinsam ab.
Unser Sohn schläft noch mittags und der Papa dann eben auch. Wenn ich von der Arbeit komme, wecke cih die beiden meistens. Ich denke unbewußt nimmt er schon vieles wahr. Er fragt auch oft, wann der Papa wieder in die Klinik muss und so. Natürlcih kriegt er auch mit, wenn wieder jemand von unserem "Krebsbekannten" stirbt. Aber er akzeptiert es, das die im Himmel sind. Aber mit dem Papa spricht er nie darüber.

Das dein Mann nicht mehr da ist, ist eine schlimmer Verlust, aber glaube ganz fest daran er begleitet euch. Du wirst sicher oft denken, was würde er machen,sagen oder dazu tun. Stell ihn dir vor, so wie er war, als Alles noch okay war. Sicher grinst er dich an und gibt dir auf deine Fragen auch eine Antwort. Du kannst ihn in deinem Herzen festhalten und das für immer !!
Ich bin mir sicher, dass du und deine Tochter profesionelle Hilfe brauchen werdet. Denn alle Bekannten und Verwandten sind damit übrfordert. Wir haben auch gedacht, das schaffen wir alleine. Aber es geht über die Kräfte.
Ich habe ganz liebe Verwandte und Freunde. Aber wirkliche Hilfe hatte wir nicht. Denn es kann keiner nachvollziehen was wirklich ab geht. Jeder sagt nur : es wird schon, da müßt ihr durch und bla,bla,bla..Ich bin jemand der seine Gefühle nicht so zeigen kann, deshalb wirke ich oft kühl. Ich konnte auch nicht soviel darüber reden. Weil ich es auch nicht wahrhaben wollte.
Übrigens meine Name ist Andrea, bin 35 Jahre alt. Mein Mann ist jetzt 37.

Habe Urlaub und deshalb recht viel Zeit. Die Jungs ( mein Mann und mein Sohn) schlafen jetzt.

Bis bald und denke an deinen "grinsenden" Mann
Mach´s gut
Andrea (Hoppit)
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