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Alt 16.08.2005, 10:56
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Anne FFM Anne FFM ist offline
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Lächeln AW: Fragen nach OP

Liebe Hilde,

wie die anderen ja schon geschrieben haben, hast du mit der OP ja schon den ersten großen Schritt geschafft!
Ich hatte meine brusterhaltende OP Mitte Februar und bin inzwischen auch mit meinen 8 Chemos durch. Am Anfang denkt man wirklich, vieles nicht schaffen zu können. Irrtum - wir BK-Frauen sind nämlich alle ganz schön stark, das wirst du sicherlich auch für dich bestätigen können.

Vielleicht wirst du auch wie ich die Erfahrung machen, dass sich während der Therapie einige Dinge und Ansichten allmählich verändern. Ich hatte am Anfang meiner Therapie ganz feste Vorstellungen von bestimmten Sachen, z.B. dass ich meinen Arbeitskollegen niemals ohne Perücke begegnen wollte. Irgendwann war das auch mir egal, weil ich meine Cappis und Tücher ziemlich ok fand. Ich hätte mir vorher halt soviel Mut selbst nicht zugetraut. Ich denke, dass es dann wichtig ist, sich selbst eine Änderung seiner ursprünglichen Meinung zu erlauben und manche Dinge tatsächlich einfach auf sich zukommen zu lassen. Typbedingt fällt mir das aber auch heute noch nicht ganz leicht. ;-)

Was die Wundheilung deiner operierten Brust anbelangt, so wirst du sicherlich noch ein wenig Geduld aufbringen müssen. Womit wirst du denn deswegen behandelt? - Ich habe mich nach meiner BK-Diagnose erstmals zu einem Heilpraktiker begeben und war anfangs zugegebenermaßen etwas skeptisch. Aber inzwischen kombiniere ich die naturheilkundlichen und klassischen medizinischen Behandlungen, wo es geht, und fühle mich dabei ganz gut. Für meine anstehende Schilddrüsen-OP zB habe ich einen Plan zur Einnahme bestimmter homöopathischer Globuli bekommen. Dabei ist u.a. ein Mittel, das sich konkret auf die Wundheilung bezieht. Hierbei hilft auch besonders Vitamin-C in höheren Dosen, ggf. sogar als Infusion.

Wenn denn deine Narbe hoffentlich bald abgeheilt ist, kann ich dir nur den Tipp geben, dir regelmäßig Lymphdrainagen und möglichst auch noch Krankengymnastik verschreiben zu lassen. Damit kannst du nicht nur deine Beweglichkeit optimieren, sondern auch das Brustdrüsengewebe wieder weich bekommen. Ich habe mich am Anfang geziert und gemeint, bei mir ist alles gut gelaufen und ich bräuchte das nicht. Heute bin ich froh, regelmäßig meine Termine im Reha-Zentrum zu haben. Dein Gefühl. dass sich die operierte Brust immer wieder mit "altem Blut" füllt, könnte auch daran liegen, dass sich die Lymphflüssigkeit quasi in eine Sackgasse begeben hat und in deiner Brust anstaut. So war zumindest mein Gefühl. Das habe ich dann mit den Lymphdrainagen 3 x wöchentlich in den Griff bekommen. Sobald die Wundheilung es zulässt, solltest du deinen Arzt um ein entsprechendes Rezept bitten.

Mir hat übrigens das "Über-Lebensbuch Brustkrebs - Die Anleitung zur aktiven Patientin" von Ursula Goldmann-Posch und Rita R. Martin (ISBN: 3-7945-2334-2) sehr gut geholfen, die einzelnen Schritte von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge gut zu verstehen.

Der folgende Artikel aus der Pharmazeutischen Zeitung ( http://www.pharmazeutische-zeitung.d...2-11/titel.htm ) kann dir vielleicht noch ein paar Informationen und Anregungen geben. Aber bitte nicht erschrecken, ist etwas fachlich angehaucht, enthält aber dafür alle Namen der Mittelchen, die man ggf. während der einzelnen Therapiephasen gut gebrauchen kann.

So nun hoffe ich, dir ein wenig geholfen zu haben. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass alles schnell abheilt und du deine Therapie bald beginnen kannst. Du schaffst das!

Liebe Grüße sendet dir
Anne FFM
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Zack: Lächeln!
(aus "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran")

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