[Isa1]

Lieber Gärtner,

es freut mich, daß du uns ein bißchen von Robert erzählen konntest. Ich hoffe, der heutige Tag ist ein bißchen heller für dich, auch wenn das Wetter alles andere als das ist.

Ich glaube, es geht uns allen hier so wie Briele: wir können bestenfalls erahnen, was es bedeutet, sein Kind zu verlieren.
Ich überlege, was ich dir schreiben könnte, aber es kommt mir alles so unbeholfen vor

Ich habe heute ein bißchen was über Ewingsarkome gelesen. Sehr selten, sehr bösartig, sehr heimtückisch. Daß die Diagnose so lange verschleppt wurde scheint eher der Regel als der Ausnahme entsprochen zu haben:

'Sowohl vom Patienten wie auch häufig vom primär behandelnden Arzt werden die Schmerzen, die letztendlich zur Diagnose Knochentumor führen, häufig verkannt und führen daher in der Primärdiagnostik bzw. Therapie lange in eine falsche Richtung. Nicht selten führen die Patienten insbesondere die Schmerzen auf ein Bagatelltrauma zurück, wodurch der Arzt nicht selten in die Irre geführt wird, wenn er einen Knochentumor prinzipiell nicht in Betracht zieht.'

Ich wüßte nicht, warum du dir Vorwürfe machen solltest!

Ich mußte ein bißchen wehmütig lächeln...über den Glauben deines Sohnes an seine Heilung. Die Gewißheit, unsterblich zu sein. Das ist ein Privileg der Jugend. In seiner Situation eine große Hilfe, vielleicht auch ein großer Trost für dich.
Für viele andere Eltern die Quelle ihres größten Kummers. Denn die Gewißheit, unsterblich zu sein macht leichtsinnig.
Vor allem, wenn man in einem Auto/auf einem Motorrad sitzt. Ich hoffe, dein Großer fährt vorsichtig!

Liebe Grüsse von Isa