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Alt 07.09.2005, 10:20
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: ich brauch Hilfe

Hallo Drea,

hast Du meine PM bekommen?

Lass dem Medikament etwas Zeit zu wirken ("Die Wirkung setzt nach etwa einer Woche ein - die volle Wirksamkeit entfaltet sich möglicherweise erst nach zwei bis vier Wochen." aus netdoktor.de). Versuch etwas Zuversicht und Vertrauen zu haben, es wird besser, glaub mir.

Was meinst Du mit den 38 kg? Zuviel oder zuwenig??

Ich denke schon dass Du auf dem richtigen Weg bist. der erste Schritt ist doch sich Hilfe zu suchen, und den hast du getan. Natürlich ist es schwer auszuhalten. Natürlich ist es schwer sich auf 1 oder 2 oder 4 Wochen vertrösten zu lassen wenn es einem so schlecht geht. Aber niemand kann Dir die Trauer + Depression und all das wegzaubern. Aber es WIRD besser werden. Die Therapie braucht in der Regel eher noch etwas mehr Geduld. Wenn Du einen guten Thera hast, wird er dir helfen da wieder raus zu kommen. Was dein kind angeht: kannst Du Dir von irgendwem Unterstützung holen, dass Du es mal "wegorganisieren" kannst, oder jemand der mit dem Kind mal was unternimmt wenn Du Dich dazu nicht in er Lage fühlst?

Es ist ganz wichtig den Blick auf das Ende des Tunnels gerichtet zu halten. Du wirst nicht den Rest deines Lebens so verbingen. Glaub mir ich weiss wovon ich rede. Mir ging es auch sehr schlecht, aber wenn man Hilfe an sich heran lässt kann man das schaffen. Man muss lernen die Trauer als einen teil seines Lebens zu akzeptieren, mit diesem Verlust müssen wir nun weiter leben. Ich hatte irgendwie immer die Vorstellung, dass es nicht "schlimm" ist seine Eltern zu verlieren, also SCHLIMM im Sinne von abstürzen und den Boden unter den Füssen verlieren. Vielleicht liegt das daran dass bei uns in der Familie immer die Haltung bewahrt wurde, wenn z.B. Grossletern starben dann wurden die (unter Ausschluss der Kinder) beerdigt und das war's, niemals Friedhofsbesuche oder so, die waren einfach nur weg, also habe ich damit nicht wirklich SCHMERZ verbunden. ich hätte nie gedacht dass es so schwer ist. Ich dachte man ist spätestens nach einer weile drüber weg und das Leben geht halt weiter. Dass ich aber vielleicht meinen Vater bis ans Ende meines Lebens vermissen könnte, hätte ich nie in Erwägung gezogen.

Ich bin inzwischen raus aus dem Loch, aber auch noch oft genug traurig und wütend und all das. Aber ich lerne langsam zu akzeptieren dass diese Gefühle und der Verlust bleiben werden. Aber man kann damit leben. Man kann auch wieder froh sein.

Alles Gute
Kerstin
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