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Alt 07.11.2005, 19:53
Krabbe Krabbe ist offline
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Registriert seit: 04.11.2005
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Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Katharina, hallo Muggel,

vielen Dank für eure Antworten. Ich war wohl hauptsächlich so fertig, da auch noch der Bruder von Matthes mit 57 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist.
Matthes ist schon sehr lange krank. Bereits vor 13 Jahren hatte er einen Herzinfarkt und vor 3 Jahren einen Schlaganfall, der hauptsächlich Auswirkung auf das Sehen und das Kurzzeitgedächtnis hatte. Danach ist er jedoch psychisch erkrankt und hat auch eine beginnende Demenzerkrankung. Dieses führt dazu, dass wir kaum über seine Krebserkrankung reden können. Ich weiß, dass er große Angst hat, aber er kann es nicht ausdrücken. Dazu kommt, dass seine Mutter (82 Jahre, wir wohnen in einem Haus) jetzt nach dem Tod ihres einen Sohnes sehr schwer angeschlagen ist, so dass ich auch mit ihr nicht mehr reden kann. Sie kann es natürlich kaum ertragen, auch noch ihren zweiten Sohn zu verlieren. Meine Familie wohnt weit entfernt, so dass sie mich nur wenig unterstützen kann.
Ich habe eigentlich keine Angst vor dem Loslassen, denn wir haben mit jeder Erkrankung ein Stück unseres Lebens verloren, so dass die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Ich versuche mich damit zu trösten, dass Matthes vielleicht einiges erspart bleibt. Er ist die ersten zwei Monate nach dem Krankenhausaufenthalt überhaupt nicht rausgegangen. Erst im Oktober konnte ich ihn überreden, mal ein Eis essen zu gehen, was wir dann auch jeden Tag gemacht haben. Es tat mir so leid, dass er so viel Zeit verloren hat, wenn er es auch brauchte.

Es ist schön, dass man sich gegenseitig Mut machen kann und ich hoffe, ich kann es irgendwann zurückgegen.

Vielen Dank und liebe Grüße


Krabbe
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