[juli12]

Hallo Lothar,

meine Mama ist vor 4 Monaten am Glioblastom WHO IV verstorben. Der Zeitraum von der Diagnose bis zum Todestag betrug 7 Monate und das OHNE Chemotherapie und ohne Bestrahlung!!! (Ich muss dazu sagen, dass nach der ersten OP bei ihr Komplikationen aufgetreten sind und demnach Chemo und Bestrahlung nur eine Qual für sie Bedeutet hätten.)

Ja, es ist wahnsinnig ungerecht und den Sinn des Todes lieber und geliebter Menschen zu erforschen, ist zu Lebzeiten nicht fassbar. Das werden wir wohl erst nach unserem eigenen Tod erfahren.

Ich weiß, dass Dir meine folgenden Worte für diesen jetzigen Moment nicht viel weiterhelfen. Aber das kann Dir niemand, denn die Hilfe, die man erwartet ist das Leben. Nur leider kann Dir das der beste Chirurg, Neurologe, etc nicht geben. Die Ärzte verzweifeln bis dato an dieser Erkrankung.

Was ich Dir nun antworten wollte, ist, dass der einzige Rat den ich Dir (trotz meiner eher bisher minder ausgeprägten Lebensweisheit) geben kann, zu leben! Lebe mit Deiner Frau jetzt, lebe die Zeit, die Euch bleibt. Diese so kostbare Zeit, die Euch zusammen bleibt, geniesst sie. Was gibt es Schlimmeres als diese Zeit mit Qualen und Leiden zu verbringen?? Ich glaube Dir, dass Du Deine FRau um jeden Preis der Welt bei Dir behalten möchtest! Aber der Preis ist eine Utopie und die Entlohnung für Qualen zu gering! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass bedingungslose Liebe und herzensreine Zuneigung das größte Heilmittel ist. Mein Rat ist: Begleite Deine geliebte Frau in dieser Euch kostbaren Zeit, steh Ihr zur Seite, und lass sie selbst entscheiden, wann und wie sie gehen möchte!

Dir und Deiner Frau wünsche ich noch eine wunderbare Zeit zusammen, und egal wie Ihr Euren gemeinsamen Weg gestaltet, geht in mit und in Liebe!

*Juli*