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Alt 12.11.2005, 13:34
TP TP ist offline
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Standard AW: Trigeminusneuralgie / Folge von Hormonentzug ?

Hallo Karin,

ich leide seit viele Jahren an dem s.g. atypischen Gesichtsschmerz. Es ist leicht von der Trigeminusneuralgie zu unterscheiden, gehört aber eng zusammen. Dieser Schmerz hat sich bei mir zum ersten Mal bemerkbar gemacht, als ich eine Nasenhöhlenentzündung hatte. Er war auszuhalten, ich musste keine Therapie machen, nur dafür sorgen, dass das Gesicht und der Kopf nicht unterkühlt werden. Wenige Jahre später, und das war lange vor meinem Krebs und dem Östrogenentzug, hatte sich ein massiver Schmerz entwickelt. Es wurden erst psychische Ursachen vermutet, so wie immer, wenn die Ärzte nicht weiter wissen. Ich bin auch mit der Standardtherapie behandelt worden, ohne Erfolg. Kurze Zeit darauf ist eine Zahnkrone ausgefallen. Der Zahn unter der Keramikkrone, nicht aber die Wurzel, war kaputt. Der Zahn ist gezogen worden. Die Schmerzen haben sich auf 10% reduziert, waren leider nicht ganz weg, sie sind bis heute nicht weg. Das heisst, ich leide nicht mehr, weil der Schmerz therapierbar ist. Ich bekomme als Dauertherapie ein nidrigdosiertes Antidepressivum. Und zwar helfen gegen diese Schmerzen Antidepressiva nur aus einer bestimmten Gruppe, es ist also nicht beliebig, was man einnimmt.

Ab und zu habe ich genug von dem Medikament und versuche die Dosis geringer zu halten oder eine Pause zu machen. Immer folgen dann nach einigen Tagen wieder massive Schmerzen. Meine Schmerztherapeutin meint, ich soll nicht unter die Erhaltungsdosis gehen, weil es passieren kann, dass der Schmerz plötzlich nicht mehr auf die Therapie anspricht. Da bin ich schon lieber brav, weil mit einem Gesichtsschmerz kann kein Mensch leben und arbeiten.

Seit ich Krebs habe und die Antihormontherapie machen muss (Femara), also kein Östrogen mehr habe, hat sich an dem Gesichtsschmerz nichts geändert.

Es scheint mir genauso zu sein, wie mit dem Karpaltunnelsyndrom. Da sagen auch viele, es wird u.A. vom Östrogenentzug verursacht. Das habe ich auch leicht geglaubt, weil bei mir der zeitliche Zusammenhang da war.

Ich habe die empfohlene Operation nicht gemacht, dafür Antirheumatisches Medikament (Langzeittherapie) und Neurobion Forte drei Monate eingenommen. Übrigens sind die meisten Frauen mit KTS nicht mit Östrogenentzug konfrontiert, obwohl mann einen Zusammenhang vermutet, da an KTS erkranken meistens Frauen in den Wechseljahren oder in der Menopause.

Karin, ich wünsche Dir, dass die richtige Therapie für Dich gefunden wird. Vielleicht hast Du Glück und Dein Körper hat diesen Schmerz noch nicht gelernt, da Du schnell die richtige Zahnbehandlung bekommen hast. (Bei mir hat es mehrere Monate gedauert bis die Ursache gefunden wurde.)

Viele Grüße,
TP
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