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Alt 13.11.2005, 16:50
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Uneinigkeit der Angehörigen

Liebe Nicole,

Eine Bitte an Dich, laße Dich von niemanden in eine Ecke drängen und Dir keine Schuldgefühle einflößen, welche in meinen Augen Erpressung sind! Ich finde es schäbig in der jetztigen Situation so mit Dir umzugehen, und von Dir zu verlangen, Deine Kinder in fremde Hände zu geben.

Beide Dein Bruder und die Schwester Deines Vaters haben wohl keinerlei Erfahrung W A S da auf Dich zukommen würde. Der jetztige Zustand Deines Vaters läßt eine alleinige Pflege durch Verwandte garnicht so zu. Ihr dürft ihn je nach Medikation auch nicht selbst behandeln, sondern müßt einen Arzt hinzuziehen, bzw. müßtet einen Sozial- und Pflegeverein beauftragen, welcher wiederum auch nur beschränkt intensivmedizinisch handeln darf. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter vom Hospiz kommen auch nur stundenweise, das aber deckt den hart werdenden 24 Stundentag nie ab.

Können die Ärzte, evtl. der Psychologe im Krankenhaus, mit Deinem Bruder Tacheles reden, wie die kommende Zeit verlaufen wird, und das niemals von einer Person geschafft werden kann? Daß er in einem Hospiz optimal versirgt und aufgehoben wäre. Jeder könnte, wie es Euch möglich ist, Zeit mit ihm verbringen. Was bringt es Dir, Dich jetzt zu verausgaben, am Ende bist Du körperlich und seelisch kaputt, und Deine Familie hat den Kürzeren gezogen.

Ziehe Dich nicht von Deinem Vater zurück, das würdest Du sehr sehr lange in und mit Dir tragen.

Ich wünsche Dir viel Kraft, durch Unterstützung den optimalen Weg für Deinen Vater zu finden, und daß die Familie nicht im Zorn auseinander geht.
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Jutta
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