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Alt 31.01.2006, 15:31
Magast Magast ist offline
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Standard AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen

Hallo an euch alle!

Ich möchte euch allen für eure lieben Worte danken. Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie es mir geht, ich mag nicht essen, schlafen geht sehr schlecht, fühle mich unsagbar Antriebslos.

Ich frage mich nur - das was wie passiert ist, ist das Schicksal? Wir alle waren seit Freitag morgen im Krankenhaus, bis Samstag in der Nacht, dann ging nichts mehr, wir waren alle so kaputt, wir mussten ein wenig schlafen. Natürlich war an Schlaf kaum zu denken, also früh am Sonntag wieder ins Krankenhaus.

Meine Ma hat seit Freitag morgen friedlich geschlafen, sie bekam Morphium und Beruhigungsmittel, das der Tod so plötzlich kommt, hat auch sie überrumpelt, und sie sollte keine Angst haben.

Wir haben uns abgewechselt wer eine Rauchen geht, mein Vater ist Sonntag mittag erst mal nach Hause, den Hund raus lassen, was essen. Mein Bruder zog es vor, ausgiebig auszuschlafen sein Handy hatte er mit der Begründung, nicht wenn er schläft, nicht in der Nähe. Mein Bruder hat keinen Führerschein, wohnt bei meinen Eltern um die Ecke. Mein Vater wollte ihn mitnehmen, wollte auch eher los, aber nein, mein Bruder wollte noch in aller Ruhe essen und wollte sich dann bei meinem Vater melden...

Mein Onkel und seine Frau kamen kurz zu meiner Ma. Dann wollte meine Schwester los, da ihr kleiner Sohn am späten Nachmittag vom Vater gebracht wurde. Sie hatte ihr Handy zu Hause vergessen. Sie verabschiedete sich von meiner Mutter. Ich sagte meiner Ma, ich gehe nur eine Rauchen, komme dann gleich wieder.

Als ich wieder ins Zimmer kam, sah ich sofort, das sich was verändert hatte, meine Ma war ganz blass, sie atmete nur noch ganz flach. Ich ging sofort zu ihr und nahm ihre Hand, streichelte sie. Sie tat noch zwei kurze Atemzüge, dann hörte sie einfach auf zu Atmen.

In dem Moment gingen mir tausend Dinge durch den Kopf. Meine Schwester hat kein Handy dabei, das Fenster muss auf damit die Seele ihren Weg gehen kann, und, und, und.

Meine Schwester hat im wegfahren noch gesehen, das ich das Fenster geöffnet habe, ich habe sie nicht gesehen.

Ich frag mich seit Sonntag, ob sie allein sterben wollte? Ob sie dachte, ich kann das verkraften? War es Zufall? Ich bin so froh, das ich in dem Moment bei ihr war.

Im Moment empfinde ich all das so unwirklich, und mir graust es vor der Trauerfeier. Seit dem Tod meines Bruders komme ich mit Beerdigungen überhaupt nicht mehr klar.

Lg Magast
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