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Alt 14.02.2006, 11:28
Andrina Andrina ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hallo Hexe

Es tut mir sehr leid, dass auch dein Vater betroffen ist! Ich bin auch 26, mein Vater ist aber schon ein bisschen älter, er wird dieses Jahr 55. Die Fragen, die du dir stellst, beschäftigen mich auch oft. Bei meinem Vater hat die Sache zwar zu Anfang ziemlich gut ausgesehen, doch mittlerweile hat sich das leider auch ein bisschen geändert. Er hat Metastasen in der Leber und momentan ist er im Spital, weil er Gelbsucht bekommen hat und dazu hohes Fieber und starke Schmerzen. Auch mein Vater ist mittlerweile nicht mehr so stark... er hat oft Tränen in den Augen, ist ganz sensibel geworden, und man merkt ihm einfach an, dass die Kraft und vielleicht auch der Wille immer weniger werden. Auch mir zereisst es das Herz, wenn ich ihn so sehen muss.

Ich habe in der Zeit seit mein Vater krank ist selten vor ihm geweint, weil ich auch finde, dass es ihm nichts hilft... im Gegenteil, es belastet ihn viellicht nur noch mehr. Mein Vater möchte mich glücklich sehen, das weiss ich. Seit es ihm aber in letzter Zeit so schlecht gegangen ist, habe ich schon ab und zu geweint und ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe usw.. Ich habe irgendwie gefunden, dass jetzt nicht mehr der richtige Moment ist, um die Starke zu spielen. Mut machen finde ich sehr gut, aber ich denke, ab und zu wollen unsere Betroffene vielleicht auch mal traurig sein dürfen und sind froh, wenn sie sich nicht immer kämpferisch geben müssen. Dann finde ich es auch schön, wenn man über das Sterben und seine Gefühle dazu reden kann und zusammen traurig sein kann.

Was für eure Familie das Beste ist, kann dir leider niemand sagen, aber ich bin überzeugt, dass ihr für euch den richtigen Weg finden werdet!

Liebe Grüsse und ganz viel Kraft,
Andrina
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