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Alt 23.03.2006, 13:13
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rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Wenn man Blut spuckt,ist das schon das Ende???

Lieber Gerdi,
ich sehe das genauso wie Michael. Mein Vater ist auch starker Raucher und steckt mitten in der vierten Chemo und Bestrahlungstherapie. Die Ärzte, die meinen Vater betreuen wissen, dass er raucht und haben uns auch zu verstehen gegeben, dass es natürlich grundsätzlich und immer besser ist nicht zu rauchen, aber in seiner Situation auch keinen wirklichen Unterschied macht sich etwas krampfhaft abzugewöhnen. Dass es irgendeinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Chemo hat wurde uns auch nicht gesagt, habe ich auch bei den Aufklärungsgesprächen nicht gehört.

Gerade in einer solchen Stress-Situation voller Ängste und Sorgen finde ich es auch nicht zumutbar einem Menschen eine weitere Stress-Situation aufzubürden. Es ist doch sicher auch für deinen Freund eine blöde Situation, wenn er das vor dir verheimlichen muss. Ich verstehe deine Sorge sehr gut, man will eben das allerbeste und möglichst alles vermeiden, was schadet und seine Liebsten in Watte packen. Aber ich glaube, deine Nähe und dein Verständnis sind ihm sicher sehr viel wichtiger als strikte Gesundheitsregeln.

Natürlich haben wir unserem Vater nicht gesagt, dass es sowieso egal ist (was so sowieso nicht stimmt!), sondern ihm einfach zu verstehen gegeben, dass es wichtig ist, dass er sein ganz normales Leben weiterführt. Dazu gehört eben auch alles zu essen, trinken oder eben auch rauchen wenn ihm danach ist. Das psychische Wohlbefinden im Gegensatz zum gesundheitlichem Risiko ist meiner Meinung nach unverhältnismäßig.

Aber du bist so voller liebevoller Sorge um deinen Freund und er scheint dir auch unglaublich viel zu bedeuten, dass ich sicher bin, dass du alles instinktiv richtig entscheiden wirst. Wünsche euch beiden nur das Beste & ganz viel Kraft und Liebe
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