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Alt 21.01.2003, 20:37
Gast
 
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Standard Hatte mein Vater Schmerzen trotz Morphium?

Liebe Claudia,
Dein Beitrag ist zwar schon über 1 Monat her, ich möchte trotzdem heute darauf noch reagieren. Ich hatte damals vor allem große Angst, nicht bei meinem Vater sein zu können, wenn es soweit ist.Ich wohne sehr weit weg von ihm, und meine Sorge war damals, gerade wieder weggefahren zu sein.
Nun zumindest da war ich, wenn auch nicht im Zimmer bei ihm. Aber der Anblick war einfach schlimm für mich, meinen so lebenslustigen Papa dort zu sehen, hilflos. Ich weiss, dass er es so nicht gewollt hat und je länger es dauerte, je mehr weh tat es mir. Ich hätte ihm damals, wenn ich es selbst gekonnt hätte, selber Morphium gespritzt. Ich wollte, dass es aufhört... es war die schlimmste Woche meines Lebens und sie verfolgt mich immernoch fast jeden Tag.
Bei uns gab es eine ähnliche Geschichte, wie bei Dir. Mein Vater lag schon einen Tag nur da, bewegte sich nicht und röchelte nur, als ich damals bei meinen Eltern ankam.... der Arzt war morgens da und deutete an, dass es sich nur noch um Stunden handeln konnte. Ich bin dann mittags dort eingetroffen und die Lage war bis zum späten Abend unverändert so. Meine Mutter und ich saßen ununterbrochen an seinem Bett. Er hatte sich den ganzen Tag über weder bewegt, noch sonst irgendein Lebenszeichen von sich gegeben. Irgendwann wollte ich sein Bein, welches vom Bett zu rutschen drohte, wieder hochschieben. In diesem Moment wurde er wach-hellwach und schaute mich an, sagte meinen Namen, umarmte mich und fing an zu erzählen: warum habt ihr nichts zu essen hier? ich wollte doch tatort gucken. usw. Meine Mutter und ich - wir sahen uns nur an und wußten nicht, was los war. Es war wie ein Wunder. Das ging so über ca. 3 Stunden, dann war alles wie vorher.

Wie geht es Dir zur Zeit?
Liebe Grüße
Yvonne
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