Hallo Dortmund,
der Patient hat das Recht, dass er seinen Arztbericht erhält und auch erläutert bekommt. Das kann in einer Sprechstunde der Klinik geschehen, sonst aber (weil persönlicher) durch den Hausarzt, der den Bericht ja von der Klinik erhält.
Es verwundert mich schon arg, dass der Hausarzt sich "versteckt". Das hat es bei uns weder in der Klinik noch beim Hausarzt gegeben. Auf unseren Wunsch hin wurde uns alles übergeben und auch ausführlich erläutert.
Im Allgemeinen sind tatsächlich die Angaben dort sehr medizinisch und ohne einfühlsame Erläuterung durch die Ärzte kaum verständlich und einschätzbar.
Nun zum geschilderten Krankheitsbild.
(Hintergrund: Meine Frau hatte ein Mesotheliom und ist im Jahre 2000 daran verstorben)
Meine Frau war Lehrerin, hatte also keine offensichtliche Asbest-Exposition. Durch Umwelteinflüsse können jedoch auch Mesotheliomerkrankungen entstehen. Erschwerend kommt hinzu, das die Latenzzeit bis zu 30 Jahre dauern kann, d.h. der Ausbruch der Krankheit kann bis zu 30 Jahre nach Aufnahme der karzinogenen Stoffe auf sich warten lassen.
Ein Mesotheliom war bis vor wenigen Jahren in der Diagnostik kaum von den Auswirkungen eines Adeno-Karzinoms zu unterscheiden. Denn auch Adeno CAs streuen ggf. ins Rippenfell hinein.
1996 stellte man bei meiner Frau zunächst die diffuse Diagnose ADENO - Karzinom. Das ist also ein Karzinom, das durch Drüsendefekte bedingt sein kann (z.B. alle Drüsenorgane im Unterleib usw.). Man stellte sie auf den Kopf mit allen denkbaren Untersuchungen (Bronchoskopie, Magenspiegelung, Darmspiegelung, weibliche Organe) . KEIN BEFUND.
1999 erst gab es dann einen
Tumormarker (CALRETININ), der einen Adeno-Krebs eindeutig vom Mesotheliom (also originär vom Rippenfell herrührender Krebs) unterscheiden kann.
Dann war klar, sie hatte das bislang noch nicht heilbare Mesotheliom.
Bitte holt Euch (am besten in einer darauf spezialisierten Kinik im Ruhrgebiet) eine unabhängige zweite Meinung ein z.B. in der Kilinik Bergmannsheil an der UNI Bochum. (
www.bergmannsheil.de) oder an der Thoraxklinik in Heidelberg.
Aber:
Laßt den Patient entscheiden, was mit ihm geschieht
Ich wünsche Euch viel Kraft, genießt die gemeinsame Zeit, die vor Euch liegt und steht ganz fest zueinander.
Liebe Grüße
Shalom