Einzelnen Beitrag anzeigen
  #22  
Alt 09.04.2006, 23:13
Peggy_WI Peggy_WI ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2006
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 27
Standard AW: Hirnmetastasen - wie sage ich es ihm?

Liebe Iris,
mein Vater bekam die Diagnose "Hirnmetastasen" ungefähr Mitte Februar. Da konnt er noch sehen, beschwerte sich aber auch immer schon darüber, daß die im Krankenhaus doch mal nicht so mit dem Licht sparen sollten. Ich hab mich gewundert, aber das nicht weiter beachtet. Mittlerweile ist es um ihn herum fast vollständig dunkel, aber er hat sich scheinbar recht gut damit arrangiert. Man suchte den Primärtumor und fand etwas in der Lunge.
Dann wurden 2 von 6 Metas aus dem Kopf rausoperiert, danach bekam er im Anschluß 10 Bestrahlungen. Bis dahin war er relativ fit. Aber einen Tag nach der letzten Bestrahlung hatte er einen epileptischen Anfall... Und seitdem sieht er schrecklich aus. Aufgedunsen wegen des Cortisons, Narben am Kopf, keine Haare mehr (nur der Bart ist komischerweise noch dran), Verbrennungen auf der Kopfhaut und einfach völlig kraftlos. Er hat sein liebes Lächeln noch nicht verloren, aber manchmal denke ich, er tut das nur, weil er anderen nicht zur Last fallen will. Ich frage mich in diesen Tagen, wieviel Leid ein Mensch eigentlich ertragen kann, bevor er aufgibt.

Das Dexamethasol hat er in der Uniklinik gekriegt. Das scheint ihm sehr gut zu helfen. Leider weiß ich nicht mehr, wie die anderen Medikamente heißen.Er hat auch irgendwie Diabetes bekommen, aufgrund bestimmter Medikamente und kriegt auch dafür wiederum Tabletten. Spätestens nächste Woche weiß ich, was er alles braucht. Mal sehen wie lange der relativ gute Zustand meines Paps noch anhält. Ich wünsch es mir so sehr. Und wenns nur zwei Wochen sind.
Ich bete zu Gott, daß er keine Schmerzen bekommt...
Mit Zitat antworten