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Alt 04.05.2006, 16:25
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Peggy Peggy ist offline
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Registriert seit: 25.03.2004
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Standard AW: Nicht Am Krebs Werden Wir Sterben,...

hallo barenopa,

einen ausführlichen bericht hast du uns zu teil werden lassen und somit einen kleinen einblick in deine empfindungen.

jeder mensch verträgt chemo und bestrahlungen anders. heute gibt es schon viele möglichkeiten diese abläufe angenehmer zu gestalten als vor einigen jahren. es gibt zusatzpräparate die das imunsystem recht gut aufbauen. gerade bei chemo sinkt das imunsystem schnell ab, was natürlich unwohlsein hervorbringt.

mein mann hatte ebenfalls lungenkrebs und konnte nicht op werden. wir haben also versucht mit chemo und bestrahlungen den tumor zu verkleinern. insgesamt, incl. aller pausen ( auch längere ) bekam mein mann ca 3 jahre chemo und den vollen zyklus an bestrahlung. mein mann hatte zu beginn der chemos viele probleme und laut eingehloten und gesammelten informationen gab es aber einige medikamente die das wohlbefinden erheblich verbesserten. so bekam mein mann einen täglichen cocktail aus selen, zink, magnesium, hochdosiertem vitamien. hinzu kam dann zweimal wöchentlich die mistelspritze. alles in allem tat ihm diese therapie sehr gut. sogar seine blutwerte waren immer im rahmen, wenn auch oft an der untersten linie.

wir kämpften insegesamt 5 jahre, mein mann hatte unzählige op`s ( durch metastasen ), einen herzstillstand ( wodurch der muttertumor abstarb ) und viele viele krankenhausaufenthalte. es gab unglaublich viele tränen aber wir sind gemeinsam mit viel kraft durch diese hölle gegangen. unser ärzteteam hat uns wirklich unterstützt und uns viel geholfen. seit 12-2004, nach seiner letzten und schwersten op ( uniklinik essen ), wo ein stück cava ( hauptvene ) transplantiert wurde, ist mein mann jetzt krebsfrei. wir kontrollieren alle drei monate durch pet-untersung oder ct. die angst bleibt aber immer, obwohl mir gesagt wurde, es soll irgendwann mal weniger werden. ( vorstellen kann ich es mir allerdings nicht ). für uns war der kampf erfolgreich und inzwischen ist mein mann 42 jahre alt, obwohl es bei diagnosestellung hieß, lebenserwartungen 6 wochen aber höchstens 6 monate.

ich drücke dir und allen anderen betroffenen hier die daumen und wünsche dir alles gute. denk immer dran wenn es dir nicht gut gehen sollte, das du aber ein chance hast.

im übrigen glauben mein mann und ich nicht an gott, wir haben die ganze zeit nur an uns geglaubt. es war nicht unbedingt einfacher aber wir waren dadurch vielleicht aktiver bei der suche nach hilfe.

liebe grüße, peggy
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