[Hedie]

Heute war wieder so ein Tag, an dem ich mich so erschöpft und ausgelaugt und so tieftraurig gefühlt habe. Obwohl es jetzt 16 Monate her sind, seit ich meinen (einzigen) geliebten Bruder verloren habe, kommt es mir so vor, als sei es gestern gewesen. Ich fühle mich, als ob ein Teil von mir mit ihm gestorben ist. Er war erst 43 und hatte Speiseröhrenkrebs. Vor 11 Jahren ist schon meine Mutter an einem Gehirntumor gestorben. Damals war ich schwanger und ich glaube, ich habe all die Jahre die Trauer um meine Mutter verdrängt und jetzt kommt alles wieder hoch und es fällt mir schwer, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen, nach vorne zu schauen. Oft fühle ich mich so allein mit meiner Trauer, lasse mir nichts anmerken. Aber innerlich zerreißt es mich fast. Ich schaue mir auch immer wieder Fotos von meiner Mutter und meinem Bruder an. Es ist ja alles, was einem bleibt,außer den Erinnerungen. Das "Heimweh" wird einfach immer größer und es wird einem so bewußt, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war.