Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 12.06.2006, 08:55
Michael_D Michael_D ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.11.2005
Beiträge: 200
Standard AW: Nach OP Wasser in der Lunge

Liebe Uschi,

Deine letzte Nachricht hat mich sehr traurig gemacht, zumal mich Deine Schilderungen sehr stark an unsere Situation vor zwei Jahren erinnern. Anhand Deiner Schilderungen hatte ich schon befürchtet, daß es sich um einen malignen, d.h. bösartigen Pleuraerguß handelt. So war es bei meiner Mutter auch: sie wurde in kurativer Intention operiert, bestrahl, chemotherapiert, und ein halbes Jahr später hatte sie ihren malignen Pleuraerguß.

Dies bedeutet leider, daß Heilung nicht mehr möglich ist. Ich weiß also ganz gut, wie fürchterlich das ist. Zugleich möchte ich Euch auch Mut machen. Es kann sehr gut gelingen, daß man den Krebs zum Stoppen bekommt, auch für eine längere Zeit. Nachdem der Erguß bei meiner Mutter festgestellt wurde, habe ich auch gefragt, ob wir noch "mit Jahren" rechnen können - die Antwort lautete: "eher mit Monaten". Nun, diese Aussage ist jetzt (fast) zwei Jahre her, und meine Mutter hat gut an Gewicht zugelegt, ist aktiv, meistert ihr Leben. Jedoch kann ich auch nicht verschweigen, daß es ihr immer ein wenig schlechter geht, daß sie sich von Chemo zu Chemo schlechter erholt, daß der Husten schlimmer wird . . .

Wie es bei Euch weitergeht, kann niemand sagen. Es ist nur zu früh, die Hoffnungen fahren zu lassen, auch wenn Eure Zeit höchstwahrscheinlich begrenzt sein wird. Ich würde Euch empfehlen, Euch an einen Onkologen mit Erfahrung in palliativer Chemo zu wenden. Oft sind da auch gerade niedergelassene Praxen ganz gut, besser als anonyme Krankenhäuser. Wenn Roly noch recht fit ist, kann man z.B. eine Kombinationschemo versuchen (z.B. Gemzar/Vinorelbine). Meine Mutter bekam in folgender Reihenfolge Taxotere, Iressa, Alimta (bis heute).

Ich wünsche Euch ganz viel Glück und Dir ganz besonders viel Kraft, mit dieser Situation umzugehen.

Michael
Mit Zitat antworten