Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 13.06.2006, 22:12
Peggy_WI Peggy_WI ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2006
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 27
Standard AW: Ich kann nicht mehr

Ihr Lieben,
ich danke euch sehr für euren Zuspruch.

Ich denke, mein Paps hat es bald geschafft. Er hat nun schon seit 8 Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe heute seit langem mal wieder eine Vanillemilch in ihn reinbekommen. Daraufhin hatte er fast einen Kreislauf-Kollaps. Er bekam plötzlich kalten Schweiß am gesamten Oberkörper. Aber er hat sich dann wieder etwas berappelt.

Manchmal denke ich auch, daß es sogar gut ist für ihn, wenn er aufgrund seiner Verwirrung kaum was mitbekommt. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Sterbende doch noch merken, wenn auch teilweise unterbewußt. Papa hat heute morgen festgestellt, daß ich ihm eine Tablette zu wenig gegeben habe. Der Arzt meinte, ich könne die bedenkenlos weglassen, aber Papa war ganz aufgeregt und man spürt, daß er immer noch "Kontrolle" ausüben möchte, über das was mit ihm passiert. Das rührt in mir so ein zwiespältiges Gefühl. Ich freue mich riesig, daß er doch noch eigene Entscheidungen treffen kann, aber andererseits macht es mich traurig, daß er seinen eigenen Verfall so miterleben muß.

Naja... die Zeit wird es zeigen.
Gott sei dank hat er im Augenblick keine Schmerzen. Das Fentanyl-Pflaster bekommt ihm gut. Ich habe dadurch auch die Gelegenheit, mal ein wenig Ruhe zu finden. Ich saß heute recht lange in der Sonne auf dem Balkon und konnte gut nachdenken. Hat mir gut getan. Morgen kommt wieder eine Hospizschwester und ich versuche, die 2 Stunden Freizeit, die ich kriegen kann, diesmal auch wirklich bis auf die letzte Minute auszunutzen. Ich geh schwimmen und ich freu mich...

Liebe Grüße
Peggy
Mit Zitat antworten