[Giraffe]

Hallo Ihr,

ich lese seit einer Weile, genauer gesagt seit Anfang März, hier im Forum mit. Da hat mein Vater die Diagnose Krebs mit unbekanntem Primärtumor bekommen (wahrscheinlich BSDK; der ganze Bauchraum ist voller Metastasen) und seitdem ist alles nur noch traurig.

Sie haben dann ne Chemo versucht, die gar nichts gebracht hat, und zur Zeit gehts ihm von Tag zu Tag schlechter. Er wird künstlich ernährt, weil er leider keine Nahrung mehr bei sich behalten kann und ist in den paar Monaten voellig abgemagert und total schwach...Da ich ziemlich weit von meinen Eltern entfernt wohne, höre ich die schlechten Nachrichten meistens am Telefon,
fahre aber inzwischen so alle 2-3 Wochen hin.
Aber sie wollen auch nicht, dass ich noch öfter komme, weil mein Vater dann nur noch mehr merkt, wie schlecht es ihm geht. Ausserdem ist es ihm auch sehr wichtig, dass ich meinen Job hier weiter mache. Einerseits ist es ganz gut, dass ich noch ziemlich viel von meinem "alten" Leben so weiterführen kann wie bisher, aber andererseits ist es auch doof, immer das Gefühl zu haben, dass ich gar nix machen kann...

Manchmal geht es mir sogar halbwegs gut, falls man das überhaupt noch so nennen kann; zur Zeit lenke ich mich ganz gut mit Fußball gucken ab und mein Freund macht sowieso alles, um mir zu helfen.

Aber manchmal gehts mir auch so richtig scheiße: Dann hab ich das Gefühl, mich versteht sowieso keiner, weil sich keiner meiner Freunde meine Situation wirklich vorstellen kann... Sie probieren wirklich nett, mich zu trösten und aufzuheitern, aber oft will ich das alles gar nicht hören und einfach nur alleine sein und dann denke ich manchmal, ich kann gar nicht mehr richtig glücklich sein...

Übrigens wollte ich euch noch sagen, dass ich es richtig toll finde, wie ihr euch hier gegenseitig Mut macht!!

Simone