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Alt 25.06.2006, 10:43
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Weiß Nicht wie es weitergeht? und wütend

Liebe Nina,

ich habe die ganz Zeit deine Beiträge mitverfolgt und hatte immer die Hoffnung, dass Klaus es schafft. Umso betroffener bin ich über deine letzten Einträge.

Du hast die Frankfurter Hospize erwähnt...ich mag mich dazu einfach mal äußern:

Die größte Angst meiner Mama war damals, im Nordwest-Krankenhaus zu sterben. Wir haben in den letzten beiden Jahren ihrer Krankheit dort viel erlebt (über einige Vorfälle kann man nur den Kopf schütteln, aber darauf mag ich nicht eingehen). Ihre eigene Onkologin sagte zu ihr, dass sie in diesem KH nicht sterben möchte und empfahl ihr ein Hospiz. Ich habe dann im Internet gesucht und bin auf das St. Katharinen und das Hospiz für Palliative Medizin im Rechneigraben gestossen. Das Hospiz im Rechneigraben sagte mir, dass sie die Patienten nach 3 Wochen wieder entlassen (warum das so ist, weiß ich nicht!).

Im St. Katharinen gibt es keine Zeitbegrenzung. Ich hatte einen "Kennenlern-Termin" mit der Leiterin Frau Pithan verabredet. Mama sollte erstmal selbst schauen, ob es das richtige für sie ist. Leider kam es aber nicht mehr zu diesem Termin, da die Hirnmetastasen sie zu einem 100%igen Pflegefall von heute auf morgen machten. Schweren Herzens habe ich sie dann an dem Wochenende ins Nordwest-KH einliefern lassen. Gleichzeitig habe ich versucht, einen Platz für sie im Hospiz zu bekommen. Leider waren sie (noch) voll belegt und hatten eine Warteliste. Ich habe mich dann an die Ärzte des KH und an den Sozialdienst gewandt, die dann alles Mögliche taten. Dank diesem hat meine Mama innerhalb von 5 Tagen einen Platz im St. Katharinen bekommen! Sie haben sie ausnahmsweise vorgezogen, weil Mama noch jung war. Ich war heilfroh, als die Verlegung vom KH ins Hospiz erfolgte. Früher hatte ich mich mit dem Thema Hospiz nie befasst, aber etwas Besseres für Mama hätte ich mir nicht vorstellen können. Obwohl sie sich innerlich zurückgezogen hatte und kaum noch sprach, sagte sie immer wie lieb dort alle zu ihr sind. Ich habe dort auch viele liebe Menschen kennen gelernt, die für mich in der schweren Zeit da waren. Mein Vater ist leider keine große Hilfe und ich stehe so ziemlich alleine da und versuche das Beste aus der Situation zu machen.

Mein Bericht ist jetzt doch ausführlicher geworden....

Nina, was soll ich dir sagen/wünschen?! Es fällt mir schwer, in dieser Situation die richtigen Worte zu finden. Ich denke an euch.

Denk daran, er geht nur voraus...und irgendwann werden wir unsere Lieben wiedersehen.

Ich drück dich!

Gaby
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Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter. (Rilke)

Geändert von Gaby283 (25.06.2006 um 10:45 Uhr)
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