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Alt 22.07.2006, 22:17
Gextel Gextel ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,

Wie schon so oft sitze Ich Abends alleine in meinem Zimmer und weine mir die Seele aus dem Leib. Ich bin zufällig beim surfen, zur Ablenkung auf diese Seite gestoßen und dachte mir probierst du es einfach mal.

Mein Vater hat Krebs. Dies weis Ich nun schon ungefähr seid einem halben Jahr. Ich bin erst 14, mein kleiner Bruder ist 9, meine Schwester 16 und mein Bruder 18. Als mein Vater uns mitteilte dass er Krebs hat dachte Ich anfangs Ich wäre in einem Traum. Erst nach einer Zeit wurde mir bewusst worum es wirklich geht. Er hat einen der bösartigsten Krebse den man habe kann im Endstadium. Hinzu kamen nach einer Zeit weitere schwere Probleme im Beruf und Alltag. Die Chmeo-Therapie belastet ihn sehr da er dadruch sehr schwach wird, Geschmacksstörungen hat und weitere Nebenwirkungen. Das sind alles Dinge die ihm die Lebensqualität wegnehmen. Ich bekomme allmählich das Gefühl das er aufhört zu kämpfen oder es einfach nicht mehr kann. Das arbeiten wird immer schwerer, er kann nur noch wenig essen und trinken. Das einzige was er zum Glück noch gut kann ist schlafen. Es gibt seid einem halben Jahr nichts mehr worüber wir uns wirklich freuen können.

Mein Vater war ein Mann der immer sehr viel gearbeitet hat. Er hat immer über dem Limit gearbeitet und somit meines Erachtens auch den Krebs verursacht.
Er hat uns alles ermöglicht, ein wunderschönes Haus und ein Leben ohne Sorgen.

Ich weis nicht wie es einmal wird. Wir alle sind noch sehr sehr jung und brauchen ihn damit er uns Erfahrungen weiter geben kann und uns Liebe schenkt. Ich weis nicht mehr weiter. Wenn er nicht ist will ich eigentlich auch nicht mehr. Ich weine ungefähr 2 mal in der Woche. Es ist allmählich besser geworden, doch immer wieder frage Ich mich WARUM ausgerechnet es ihn getroffen hat.

Meine Familie oder besser gesagt mein Vater hat bisher alles geschafft in einem Leben was nun wirklich viele Hürden insich hatte. Mein Vater ist Arzt und weis somit ziemlich gut wie seine Chancen stehen und überlegt sogar manchmal die Chemo-Therapie abzubrechen um wenigstens die letzte Zeit in Freude und ohne Leid mit uns zu verbringen. Doch davon bringen wir ihn immer wieder ab. Inzwischen macht er auch Gymnastik um seine Muskeln wieder ein wenig azubauen und informiert sich über andere Möglichkeiten den Krebs zu besiegen.

Nach außen hin zu meinen Freunden, bin ich komplett cool. Doch wenn ich Abends vor dem Fernseher in den Armen meines Vaters liege und seinen Atem höre und mir dann denke dass dieser Atem irgendwann vielleicht einmal gestoppt wird gehe ich kaputt. Ich mache mir Vorwürfe wenn Ich nicht zu Hause bin und meinen Vater unterstützen kann.

Mein Hauptanliegen ist ob ihr mir sagen könnt wie Ich meinem Vater noch eine Freude machen kann??

Es tut mir Leid dass Ich euch hier zu texte doch Ich weis einfach nicht mehr weiter. Meine Schreibweise müsst ihr auch entschuldigen, aber mit verheulten Augen schreibt es sich einfach nicht so gut.


Wir waren vor 2 Wochen an der Nordsee. Dort habe ich einen Krebs ausversehen zertreten. Ich hoffe dies war ein Zeichen.



Liebe Grüße Konstantin

Geändert von Gextel (23.07.2006 um 10:48 Uhr)