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Alt 27.07.2006, 17:33
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rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Milki,
wenn ich deinen Beitrag lese, sehe ich unsere Geschichte. Wir durchleben momentan fast das gleiche. Mein Vater ist 65 (dieser bekloppte Jürgens-Song geistert mir auch immer wieder im Kopf herum) und hat seine Diagnose im Dezember 05 bekommen. Kleinzeller ohne Metas, danach Chemo mit Cisplatin, vollständige Remission und bei der Nachkontrolle (5 Wochen später!) Metastasen in der anderen Lungenhälfte und an der Nebenniere. Jetzt ist er wieder im Krankenhaus und bekommt Topocetan. Die Ärzte haben ihm gestern und heute gesagt, dass dies nur noch ein letzter Versuch ist und er nicht allzuviel Hoffnung daran hängen soll. Falls diese Chemo anschlagen würde wäre es ein Zeitgewinn von max. 6 Monaten, falls nicht, gäbe es nichts mehr zu machen. Seit gestern ist er praktisch nicht mehr ansprechbar. Wenn ich ihn anrufe dann würgt er mich ab und will nichts hören. Nach der Arbeit fahre ich heute wieder hin. Ich habe jetzt schon schreckliche Angst. Wie soll und kann er nur mit so einer niederschmetternden Aussage umgehen? Was soll nur werden?

Wir hatten all unsere Hoffnung daran gesetzt, dass ihm wenigstens noch einige wenige Monate bleiben bevor diese Sch...Krankheit wieder ausbricht. Jetzt waren es nur 5 Wochen. Aber Jennie, dass es auch ganz anders sein kann und es sehr viele Menschen gibt, die viele Jahre unbehelligt von einem Rezidiv bleiben ist ebenso ein Fakt. Jede Geschichte ist einfach anders und vorhersagen kann man das (zum Glück) niemals. Ich wünsche euch sehr, dass die Chemo bei deinem Dad anschlägt und er danach lange, lange Jahre Ruhe hat.

Alles Liebe, Rezzan
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