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Alt 27.07.2006, 22:49
IsaH IsaH ist offline
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Registriert seit: 11.10.2005
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Standard AW: keine Hoffnung?

Hallo Michaela,

hilfreiche Links zur Erklärung pathologischer Befunde sind:
http://www.krebsinformationsdienst.d...nm-system.html
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/032-038.htm

Kurz gesagt, bedeutet der Befund der TUR-B, dass dein Bekannter ein Blasenkarzinom (Urothelkarzinome sind der häufigste Zelltyp) hat, was die innere Hälfte der Muskelschicht der Blasenwand befallen hat (= T2a). Es handelt sich um ein Rezidiv, also um das Wiederauftreten eines früheren Tumors, oder um einen neu (de novo) aufgetretenen Tumor. Es bestehen Hinweise, dass der Tumor in Lymphgefäße (L1) und Blutgefäße (Venen, V1) eingedrungen ist. Der Tumor ist von hoher Aggressivität (G3-4).

Normalerweise würde man bei diesem Befund die Blase entfernen, aber wenn schon Metastasen bestehen, wie du früher einmal geschrieben hast, sieht die Sache natürlich anders aus, da reicht die Blasenentfernung eben leider nicht mehr aus.

Ich hoffe, deinem Bekannten geht es inzwischen wieder etwas besser, so dass man doch noch eine Therapie ins Auge fassen kann. Z.B. gibt es eine Chemotherapie mit Gemcitabin (Gemzar), die auch als Monotherapie angewandt werden kann, was besser verträglich ist als die sonst üblichen Kombinationstherapien und auch bei Leuten angewandt werden kann, die die Kombinationstherapien nicht vertragen können. Je nach dem, wo die Metastasen liegen, käme evtl. auch eine Bestrahlung in Frage (hattest du ja schonmal erwähnt).

Wenn der Tumor erst einmal geschrumpft wäre, würden dann sicher auch die Schwellung und die Schmerzen nachlassen. Eine gute Schmerztherapie ist zusätzlich wichtig. Vielleicht kannst du oder die Angehörigen über diese Möglichkeiten mit den behandelnden Ärzten nochmal reden?

Ich hoffe sehr, dass dein Bekannter wieder Mut und Kraft bekommt, um eine Therapie zu machen, wenn es auch keine Heilung bringt, so doch hoffentlich eine Besserung. Dass du dich über die Ärzte in der Reha ärgerst, kann ich gut verstehen, bei meinem Vater ist auch einiges schiefgelaufen, sein Urologe hat 1 1/2 Jahre das Rezidiv seines Blasenkarzinoms nicht erkannt... Trotzdem bringt es nichts, sich darüber aufzuregen, man muss versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Liebe Grüße
Isa
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