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Alt 01.08.2006, 19:04
DOH DOH ist offline
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Standard AW: TROTZALLEDEM Club humortragender Magenloser


Hallo Thomas!
Schön das du auf meine Worte eingehst! Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll, es geht mir soviel durch den Kopf... Vor einem Jahr habe ich erfahren, das mein Papa Magenkrebs hat, alles ging so schnell. Von heute auf morgen wurde er krank, nach monatelangen Untersuchungen haben die Ärtzte herausgefunden was ihm fehlt. Anfangs habe ich mir nicht so schlimme sorgen gemacht, er war im Krankenhaus und ich dachte immer das er wieder raus kommt. Doch das sich das ganze Leben so schnell ändern kann, war mir nicht bewusst. Nach der Diagnose, begann auch schon die Chemotherapie. 18 x musste er für 24Std. ins Krankenhaus zur Chemo - ihn damals schon leiden zu sehen ging mir sehr nahe. Ich habe wenig gearbeitet, damit ich so oft es geht bei ihm sein konnte und ihm Kraft schenken konnte. Er ist mein Ein und Alles... Immer wieder haben mich schon nach der Diagnose die Gedanken gequält, das er das alles nicht schaffen würde. Das hab ich ihm nie gesagt und werde ich auch nicht, ich will ihm Stärke vermitteln und ihn aufbauen - obwohl ich heute glaube das er genau weiß wie es mir geht. Nachdem die Chemotherapie etwas angeschlagen hat und der Tumor nicht größer geworden ist, haben die Ärzte entschieden den Magen zu entfernen. Das war dann der nächste Schock für mich, wieder quälten mich tausend Gedanken - ich hatte große Angst vor der OP (er schien alles ruhig und entspannt zu sehen!). Als die OP immer näher rückte, veränderte er sich schlagartig - ist sicher normal. Er ist nicht mehr der, den ich kenne...seine Lebensfrohe und glückliche Art wurde ihm genommen! Nach der OP habe ich ihn auf der Intensivstation gesehen - ich bin zusammen gebrochen. Ihn dort zu sehen, gab mir den Rest. Warum er? Wie fühlt er sich, was denkt und spürt er? Ich hatte so Angst... Er war zunächst froh alles überstanden zu haben, doch schon in der Reha verschlechterte sich sein Zustand. Die Nahrungsaufnahme machte ihm Schwierigkeiten, täglich verlor er an Gewicht und quälte sich mit Schmerzen. Nach der Reha musste er dann erfahren, das er erneut zur Chemo muss. Doch diese zwei Chemos hauten ihn um - er spuckte nur noch und konnte nichts mehr essen. Sofort kam er ins Krankenhaus und bekam über vier Wochen die Kalorienreiche Nahrung. Alles wurde erneut untersucht....doch die Ärzte haben nichts gefunden - scheint eine Kopfsache zu sein. Während der Zeit im Krankenhaus hat er viel geschlafen und uns kaum wahrgenommen. Manchmal war ich zu Besuch und er starrte die ganze zeit an die Decke... Was hatte das alles zu bedeuten?! Will er nicht mehr? Woran denkt er die ganze Zeit? Alle Versuche mit ihm zu reden um etwas zu erfahren, bringen nichts... er will nicht reden! Ich war immer diejenige der er alles erzählt hat, doch selbst ich kam nicht mehr an ihn heran. Täglich weine ich und schlaflose Nächte, schlimme Gedanken begleiten meinen Alltag. Ich habe Verlustängste und es tut mir so weh ihm nicht helfen zu können und ihn so zu sehen. Nun ist er seit vier Wochen zu hause, denn im Krankenhaus wurde nix weiter gemacht. Die kalorienreiche Nahrung bekommt er jeden zweiten Tag, doch unser Essen lehnt er ab. Alles was wir versuchen nimmt er kaum an - täglich weint er. Nachts hat er oft Fieber und ist kaltschweißig, ist das normal? Ich weiß nicht mehr weiter, warum kann er nicht mit mir reden? Nun hab ich mal kurz geschildert was so passiert ist in der letzten zeit, mir geht noch so viel durch den Kopf...
Vielleicht kann mir ja jemand helfen!
Doreen
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