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Alt 18.08.2006, 12:42
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Standard AW: Meine Mutter,ihre Diagnose (Darmkrebs mit Lebermetastasen)und ich

Liebe Nunuc!
Ich habe die gleiche Diagnose wie Deine Mutter, seit dem 17.05.06 ist bei mir alles anders! seit dem 29.05. habe ich keinen Dickdarm mehr (bis auf wenige cm, falls man doch ins Auge fasst, den Darm zurückzuverlegen.) 3 Chemozyklen habe ich auch hinter mir, während denen die Diagnosen sich immer wieder verschoben. Nun sind es 4 Metastasen + ich warte auf den Anruf der Klinik, welche die Leber-OP durchführt. Ich war zuerst fast euphorisch, konnte ich doch durch das Stoma endlich normal auf Toilette gehen, hatte keine Schmerzen + Krämpfe mehr + hatte eine ganz andere Lebensqualität.
Jetzt jedoch kommen immer mehr Ängste hoch. 30 % Überlebenschancefür die ersten 2 jahre... Und nach der OP weitere Chemos... Nach 26 jahren mit der Darmerkrankung (Ich bin 36) würde ich gerne mal einfach nur leben + dabei wirds jetzt wirklich heftig!
Ich kann Euch mehr + mehr verstehen. Meine Mutter versucht das alles irgendwie wegzuschieben. "Im nächsten Jahr gehts Dir wieder besser!" sagt sie mir immer wieder + sitze da + würde gerne sagen, dass mir die Angst manchmal im ganzen Körper steckt. Aber das "darf" ich nicht weil dann würde sie zusammenklappen + das könnte ich wiederum auch nicht auch noch ab. In solchen Zeiten würde ich gerne abschotten + nix mehr wissen wollen von der Krankheit + all dem Sch... Hätte ich nicht meine Freunde hätte ich niemals diesen Überlebenswillen!
Auch gut finde ich, dass Du bei alledem doch auch schaust, was Du brauchst + was Dir gut tut + Du in den Urlaub geflogen bist.Manchmal glaube ich, die Angehörigen habe es schwerer als man selbst. Ich kann kämpfen für mich, aber IHR müsst von außen zusehen + könnt eben nicht kämpfen sondern uns "nur" beistehen so gut es geht! ich jedenfalls bewundere meine Freunde + bin sehr oft sehr gerührt für Ihr Mitgefühl.

Ich wünsche Dir + Deiner Mutter alles alles Gute + viel Kraft auf ihrem Weg!
Yours truly
Norbert