[Heike3112]

Liebe Mutti,

am 16.07.2006 bist du nach langer Krankheit von uns gegangen. Sandra und ich durften dich auf deinen letzten Weg begleiten, auch wenn es sehr schwer für uns war dich gehen zulassen.
10 Jahre lang hast du gekämpft und doch verloren. Das letzte Jahr musstest du gepflegt werden. Du lagst im Koma und konntest dich nicht mehr mit uns unterhalten. Es war schlimm dich so zusehen, aber wir konnten dich wenigsten besuchen. Am 11.08.2006 fand dann deine Beerdigung in kleinem Kreise statt. Sandra hielt eine kleine Rede. Ich hoffe es hat dir gefallen. Es war sehr schön. Nun sitze ich hier und mir laufen die Tränen. Habe mich schon in einer Trauergruppe angemeldet. Leider beginnt die erst im Oktober.
Was mir schwer zu schaffen macht, ist die Reaktion von Frank. Nie hat er bei mir nachgefragt, wie es dir wirklich geht. Auch am Tage deines Todes musste ich ihn überreden schnell zu dir zu kommen und Abschied zu nehmen. Leider kam er 5 Minuten zu spät. Jetzt macht er mir Vorwürfe deswegen. Nicht direkt bei mir, nein immer schön über Oma. Ich habe einfach keine Kraft mich damit auseinander zu setzten. Gestern habe ich einfach den Telefonhörer aufgelegt und das Gespräch mit Oma unterbrochen. Ich würde am liebsten alles hin schmeißen. Meine Kopfschmerzen hören einfach nicht mehr auf. Wer nimmt mich mal im Arm und drückt mich ganz fest? Es ist so schwer. Ich komme nicht damit klar, dass ich dich nie wiedersehen werde. Du wolltest auf der grünen Wiese bestattet werden. Ich glaube du hattest Angst davor, dass keiner Zeit findet dein Grab zu pflegen. Die Vorstellung, dass da nur noch Asche von dir ist. Sie fällt mir so schwer. Ich brauche dich. Wir haben viel zu wenig miteinander über deine Erkrankung geredet. Du warst immer so stark. Wolltest uns nicht belasten. Wie gerne hofften wir mit dir und glaubten nach jedem Rückfall fest daran, dass du es mal wieder geschafft hast. Das war der falsche Weg, wie ich heute weiß.

Liebe Grüße ins Regenbogenland
Deine Heike