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Alt 26.08.2006, 01:38
Barbara25 Barbara25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo ihr lieben,

erst einmal möchte ich euch alle ganz fest drücken

Es sind verdammt schwere Zeiten, die wohl jeder in diesem Forum durchmachen muss. Aber es ist schön, dass es eben dieses Forum gibt, man sieht, dass man nicht alleine ist, mit all dem Leid, der Angst und Trauer...

Ich weiß noch, als wir am 23. März vorletztes Jahr die Diagnose -metastasierendes Nierenzellkarzinom- bei meinem Vater mitgeteilt bekamen, am 25.März starb dann meine Oma. Es war das erste Mal, dass ich einen so nahen Angehörigen und geliebten Menschen gehen lassen musste. Das schlimmste war, ich war nicht dabei! Ich kam von der Arbeit, fuhr zu meinen Eltern nach Hause, welche meine Oma pflegten. Ich wollte noch einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen, bevor ich zu meiner Oma hochgehen wollte. Doch genau in dieser Zeit ist sie eingeschlafen... Es ist das erste mal, dass ich dies irgendjemand gegenüber äußer. Ich mache mir Vorwürfe, immer noch... Ich war nicht da!
Verarbeitet habe ich das wohl alles noch nicht so ganz, aber inzwischen kann ich damit leben - irgendwie...
Nun bangen wir um meinen Vater, immer wieder dieses Auf und Ab, oft weiß man nicht mehr weiter, alles ist aussichtslos, grau in grau...
Aber wir wissen doch, das Leben hat auch andere Seiten, schöne Seiten. Man kann sie nur im Moment nicht sehen. Irgendwie kämpft man sich durch und manchmal kommt wieder ein Moment, in dem man spürt, dass es all das kämpfen wert ist. Solche Momente, Augenblicke wünsche ich jedem von Euch um wieder Kraft zu schöpfen, damit das Leid wieder leichter zu ertragen ist...

Ganz viel Kraft und liebe Grüße
Barbara


WER TOT IST,
IST NICHT VERGESSEN,
NUR WER VERGESSEN IST,
IST TOT.
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