Thema: Nur noch Leid
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Alt 30.08.2006, 20:58
SinjaZoe SinjaZoe ist offline
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Standard AW: Nur noch Leid

Hallo,

sobald eine "endgültige" Diagnose fällt - so ging es uns zumindest - geht vieles leichter. Damit will ich nicht sagen, dass es dann nicht mehr sehr schwer ist, aber Ungewissheit und Warten zermürben mit am meisten.

Rede mit Deinem Dad, frag ihn, was ihm Freude macht. Sport? Ein Buch was ihn interessiert? Einen Film, den er schon immer sehen wollte? Was isst er am liebsten? All so etwas, und dazu noch die gemeinsamen Erinnerungen aufleben lassen, das lindert alles ein wenig und bringt etwas mehr Licht in die ganze, dunkle Situation. Kannst Du ihn nicht direkt fragen, warum er zu seiner so lieben Frau so wenig/kein Vertrauen hat?

Vergiss Dich nur selbst dabei nicht! Dann reicht die Kraft auch wundersamer Weise für Deinen Sohn mit. Wenn Du kannst, dann rede mit Menschen, die Dir nahe stehen, teilt Eure Sorgen, Eure Ängste, Eure Wünsche miteinander. Ich hätte mir nie vorstellen können, wie wohl es tut, wenn manches einfach nur mal ausgesprochen worden ist!

Wie es mir geht? Ich hatte auch nicht geglaubt, für all das die Kraft zu finden, wirklich nicht. Ich habe ernsthaft geglaubt, dass die Kraft nicht ausreicht, dass noch mehr getan werden könnte, noch mehr gekümmert, noch mehr gesorgt. Aber die Kraft reichte, sogar so weit, dass ich jetzt im Nachhinein glaube, dass es noch ein wenig weiter gereicht hätte, immer noch ein wenig weiter... Und mehr hätten wir alle nicht tun können, mehr hätten wir uns alle nicht kümmern können. Wir sind alle unglaublich erschöpft, aber glücklich so viel getan zu haben.

Sorry, alles klingt so sehr nach Floskeln...
auch von mir und liebe Grüße
Sinja
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