Wieder ein Wochenende ohne Dich geht zu Ende. Es war nicht eins der schlimmsten. Es war okay, es war sogar gut. Ich war so beschäftigt und eingebunden, dass mir kaum Zeit für meine Gedanken blieb. Aber irgendwann geht der Rummel vorbei, man ist wieder alleine zu Hause - und dann? Dann denke ich an Dich. Und daran wie gut Dir der Wochenendausflug gefallen hätte. Wie es sich angefühlt hätte, wenn Du zusammen mit mir das erlebt hättest. Hätte, hätte, wäre, wäre...
Der Kloss im Hals rutscht also wieder höher und höher
Warum kann ich es nicht gut sein lassen? Warum muss ich mich immer in solche Gedanken stürzen und dann kaum wieder den Ausgang finden? Vielleicht weil ich Dich immer noch so sehr vermisse, dass es mir jeder Gedanke an Dich das Herz zerreissen will. Ich frage mich, wann hört das bloß auf. Wie lange kann ich das noch ertragen? Wie weit reicht die Kraft noch? Wo soll ich neue Kräfte hernehmen? Papa geht es auch wieder schlecht. Er sich heute wieder soviel wiederholt, die Zusammenhänge der Gespräche nicht verstanden und unverständliches geredet. Ich kann es kaum ertragen. Und Mama? Du weißt doch, Du weißt es doch. Es tut so weh.
Wo bist Du? Du musst mir doch helfen! Alleine schaff ich es nicht. Wo bist Du, um mich aufzufangen, mich zu erden und mich zu unterstützen? Wo bist Du, um mich einfach zu verstehen? Mich zu umarmen?
Ich habe meine Lektion gelernt. Du kannst jetzt zurückkommen. Es ist genug. Bitte, bitte!