Thema: BSDK mit 39
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Alt 04.10.2006, 23:52
Jochen_DA Jochen_DA ist offline
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Standard Zweiter Befund

Wir haben nun einen zweiten Befund eingeholt. Auf den ersten Blick wurde der bestehende Befund bestätigt. Frau Dr. Gönner der Uniklinik Mainz hat sich sehr viel Zeit für uns genommen. Leider konnte sie uns keine Hoffnung machen.

Wir stellten viele Fragen, auch zu alternativen bzw. ergänzenden Behandlungsmöglichkeiten. Sie riet uns, die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr zu kontatkieren und gab Hinweise darauf, dass einige naturheilkundliche Behandlungen nun von der Schulmedizin (und sogar von den Krankenkassen, siehe Misteltherapie) als sinnvoll angesehen werden. Interessant für eine Ärztin, die "mitten" in einer schulmedizinischen Einrichtung wie der Uni Mainz tätig ist. Übrigens im Gegensatz zum Onkologen in DA, der alternative Behandlungen nicht ablehnt, aber sich kategorisch "ausklinkt".

Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen und konsequent anwenden. Ich denke durchaus, dass wir Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen können.

Ich habe heute Kontakt zu einer Psychoterapeuthin aufgenommen. Ich habe Angst, abzudrehen. Alles hängt an mir. Unsere wirtschaftliche Grundlage, die Versorgung meiner Frau, wenn es schwer wird, die Kinder, meine Trauer... es ist wirklich schwer, dem Ganzen noch etwas Positives abzugewinnen und dies auch an andere weiterzugeben.

Wir hatten ein langes Gespräch mit meinem Vater. Er ist sehr rational, was mich gut ergänzt - ich neige dazu, hemmungslos zu heulen. Er sagte meiner Frau, dass es nun erst recht ihre Aufgabe ist, die Zukunft zu gestalten.

Die der Kinder. Liebe und Zuversicht vermitteln, Weichen stellen. Ihre Zukunft wird sich noch oft massiv verändern, wie auch unsere - darauf wird meine Frau vielleicht keinen Einfluss mehr haben können. Doch Liebe und Zuversicht - die Grundlage für alles weitere.

Die Zukunft gestalten - eine Aufgabe und ein Ziel. Etwas positives, sogar in dieser Lage.

Das zu schreiben tut mir gut.

Danke für eure Gedanken. Es ist wichtig, nicht alleine in Gedanken zu sein. Keiner unserer Freunde ist bisher mit dieser Krankheit konfrontiert worden und kann wirklich mitfühlen und echte Ratschläge geben.

Freitag geht die Chemo los. Ich bete, dass meine Frau sie gut verträgt. Bei 10 Prozent der Patienten kommt es offenbar zu einem starken Rückgang, bei 60 Prozent zu einem Stillstand von mindestens einem Jahr. Hoffen wir.

Ich werde weiter schreiben.
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