[Anemone]

Hallo alle zusammen,
vielen Dank für alle guten Wünsche zum neuen Jahr.
Ich bin wirklich froh, wenn dieser Jahreswechsel vorbei ist. Letztes Silvester war mein Schatz noch bei mir. Wir haben mit einem Glas Sekt angestoßen (wie in all den Silvesternächten der 41 Jahre vorher) und hatten schon die grausame Gewissheit, dass es das letzte Mal sein würde. Zehn Tage später ist mein geliebter Schatz ins Regenbogenland gegangen...
Die Erinnerung tut so schrecklich weh. Weh tut auch, dass Leute mir erzählen (von mir erwarten???), dass man nach einem Jahr der Trauer wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Kann ich meine Trauer ablegen wie einen schweren Mantel, der mir lästig geworden ist? Ausknipsen wie eine zu grelle Lampe?
Glücklicherweise habe ich hier am Stammtisch ja schon oft genug erfahren, dass es normal ist, wenn man auch nach Ablauf dieses sogenannten "Trauerjahres" unter den Attacken des TT leidet!
Ich stehe momentan so ziemlich neben mir, kann mich selbst nicht mehr leiden, mit meiner Unruhe, meinen Launen, meiner Verletzlichkeit, meiner Mutlosigkeit, meinen Ängsten, den vielen Tränen und diesem unerbittlichen Trauertier an meiner Seite.
Wäre so gerne wieder wie ich in meinem alten Leben war: optimistisch, stark, fröhlich. Mein Wunsch an das neue Jahr: gib mir ein ganz kleines bißchen davon zurück, lass die schönen Erinnerungen stärker werden als die Bilder von Krankheit und Leid.
Ich wünsche allen, die sich hier am Stammtisch treffen, dass 2007 ein gutes Jahr für uns wird, und dass wir alle auf dem steinigen Weg in unser "neues Leben" ein Stück vorankommen. Es ist schön, dass es Euch gibt.
Liebe Grüße,
Anemone