Lieber Nightschlumpf(ine),
Lass dich erst einmal in den Arm nehmen… Ich weiß, wie gerade Töchter mit ihrem Papa leiden. Meine Tochter ist 30 Jahre. Sie hat schrecklich gelitten, ihren Papa so langsam sterben zu sehen. Ich bin froh, daß sie etwas außerhalb wohnt und das ganze Ausmaß dieser schrecklichen Krebsform nur einige Stunden, nach ihrer Arbeit, miterlebt hat. Es ist einfach nur furchtbar, hilflos danebenzustehen und zuzuschauen. Doch das Wichtigste ist, dein Papa ist sich euerer Liebe bewußt und er weiß, daß ihr immer für ihn da seid.
Mit dem Essen mach dir keine Gedanken, Hauptsache er nimmt genügend Flüssigkeit zu sich. Er hat keinen Hunger und wenn er sich dazu zwingen würde, hätte sein Körper mit dem Verdauen der Nahrung so viel zu tun, daß es nur von seiner übrigen Kraft abgehen würde.
Wenn er am Montag ins Krankenhaus geht, sprecht mal mit den Ärzten über eine Magensonde, PEG. Ist nur ein kleiner Eingriff, aber die Ernährung (mit Astronautenkost), Flüssigkeit und Medikamenten ist gewährleistet.
Du hast Recht, man sieht das Ende kommen und ist dann doch total überrascht. Für die Anzeige habe ich folgenden Spruch gewählt:
„Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist“.
Wenn du das Bedürfnis hast, kannst du mir gerne eine private Nachricht schicken.
Alles Liebe und ein großes Kraftpaket sendet dir
Doro
Anhang 4369