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Alt 27.02.2007, 15:56
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Neu hier und viele Fragen

Hallo Schnubbi,

Zitat:
Zitat von christei Beitrag anzeigen
da Sie sich zur Zeit so komisch an die Brust fasst. Man muss dazu sagen, dass meine Mutter seit 20 Jahren nicht mehr beim Frauenarzt war.
(...)
Dann kam sie ganz langsam die Treppe hoch und war schneeweiß im Gesicht. Augen total verheult.
Ich kann gut nachfühlen, wie es dir gerade geht. Ich bin auch nur Angehöriger (Ehemann), und meiner Frau (sie ist 50) ging es etwa so wie deiner Mutter: lange die Vorsorge 'geschwänzt', und dann plötzlich zu Jahresanfang nach Schmerzen in der Brust zur ambulanten Gynäkologin. (Wobei es, wie ich seit der Teilnahme in diesem Forum weiss, für die BK-Erkennung praktisch egal ist, ob Frau nun zur jährlichen 'Abtast-Vorsorge' zum Gyn. geht oder nicht.)

Meine Frau kam hier nach dem Termin an, völlig verheult, und konnte nur noch sagen: 'ich habe wahrsheinlich BK'. Und gerade mal 10 Tage später war die Brustamputation in der Klinik :-(

Da war natürlich erstmal Schock und Ungläubigkeit - sowas passiert uns doch nicht !?!? Und dann dieses endlose Warten auf die Diagnose - genau, wie du es beschreibst :-(

Zitat:
Der Arzt, der die Chemo durchführt hat uns sogar schon gesagt, dass sie zu 80 % in 5 Jahren, wieder was bekommt. Wie will man denn da Mut haben zu kämpfen?
Ich denke, dieser Arzt war einfach unsensibel! Es gibt Menschen, die möchten auch angesichts so einer Krankheit 'alles sofort wissen', und die können auch entsprechende Statistiken vertragen, ohne dass sie sich davonj runterziehen lassen (ich gehöre zu dieser Kategorie).

Für euch persönlich, jetzt, ist es IMHO aber wichtig, dass ihr euch von solchen Aussagen nicht entmutigen lasst. Statistik ist ein Ding. Aber das Einzelschicksal deiner Mutter ist ein ganz anderes Ding. Und, mit Verlaub: was in 5, 10 oder 15 Jahren ist... das sollte euch heute noch gar nicht belasten! Wichtig ist, dass deine Mutter erstmal diese OP und die Chemo gut übersteht. Was danach kommt, wird das Leben schon zeigen!

Zitat:
Ich weiß nicht richtig damit umzugehen. Habe es immer noch nicht akzeptiert. Es geht wie ein Traum an mir vorbei. Meine Mutter ist fix und fertig und hat unwarscheinliche Angst. Wir alle (Familie, Freunde..) versuchen Sie aufzubauen, aber ich kann nicht sagen wie sie sich jetzt fühlt. Sie versucht zwar stark zu bleiben, aber irgendwie kenn ich Sie zu gut. Ob sie sich hängen lässt? Ich war bis jetzt immer beim Arzt dabei. Ich kann mir das alles nicht vorstellen. Kann mir jemand helfen? Wie soll es jetzt weiter gehen. Ich habe Angst das wir nie mehr ein normales Leben führen können, weil sich alles nur noch um den Krebs dreht.
Mach' dir darüber bitte keine großen Sorgen - ich weiss, das sagt sich so leicht. Aber euch geht es da genau so wie allen anderen Menschen, die plötzlich mit so einer Krankheit konfrontiert sind. Man kann erstmal an gar nichts anderes mehr denken, das allein steht im Mittelpunkt... und man kann sich nur schwer vorstellen, dass sich das Leben wieder normalisiert.

Aber das gibt sich - ihr werdet wieder ein normales Leben führen! Da kannst du jede anwesende Frau hier fragen! Es dauert so 1,2 oder 3 Monate... und dann gehört der Krebs und seine Behandlung einfach zum Alltag. Und du wirst merken, dass ihr damit genau so gut oder schlecht leben könnt wie vorher. Mitunter vielleicht sogar besser... weil es vielen so geht, dass sie angesichts einer lebensbedrohlichen Krankheit lernen, 'bewußter' zu leben - und auch die kleinen erfreulichen Dinge des Alltags zu schätzen.

Und das wird euch genau so gehen - davon bin ich fest überzeugt!

Viele Grüße,
Stefan
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