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Alt 06.03.2007, 22:30
Zagorka Zagorka ist offline
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Standard AW: Hätte er gerettet werden können?

Hallo Christina,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Weißt du, die Tatsache dass es am Ende so schnell ging, macht mir arg zu schaffen. Man hört doch immer, dass Krebskranke ihre guten und ihre schlechten Tage haben. D. h. man muss sich hin und wieder auf ´nen längeren Krankenhausaufenthalt einstellen, dann wieder Besserung usw.

Bei meinem Vater war das nicht der Fall. Er hatte 15 schöne Monate, wo er gar nicht wie ein kranker Mann aussah. Und dann hatte er einmal seine schlechten Tage, und gleich musste es mit dem Schlimmsten enden. Er hat einem Monat vor seinem Tod noch gearbeitet und ist Auto gefahren. DAS will mir nicht in den Kopf.

Das Einzige was uns ständig Sorgen gemacht hat, war seine Psyche. Mein Vater hat ständig in Selbstmitleid gebadet und viel gejammert. Er war leider kein positiv denkender Mensch und hat von Anfang an permanent vom Tod gesprochen. Damit hat er vor allem mich sehr runtergezogen. Wenn ich mich mit Freunden treffen wollte, hat er mir ein schlechtes Gewissen eingejagt mit Sprüchen wie: "Hab´ du nur deinen Spaß, ich hab´ meinen Krebs." Mein Vater hat mich sehr geliebt, aber mein Lebensstil hat ihm nicht immer gepasst. Manchmal sagte er, ich wäre schuld an seiner Krankheit, obwohl er es nicht so gemeint hat. Trotzdem hat mich das unheimlich belastet.

Wenn ich gewusst hätte, dass sowas ruckizucki gehen kann, hätte ich noch mehr Zeit mit ihm verbracht... .
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