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Alt 13.03.2007, 10:31
Surviva Surviva ist offline
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Standard Ausreden und Umwelt

Eigentlich war das Thema in ähnlicher Form schon in manchmal in Threads zu finden, aber ich selbst habe für mich die Antwort noch nicht gefunden.

Wie reagiert Ihr lange nach der Therapiezeit auf andere Menschen, wenn Ihr im Alltag durch Therapienachwirkungen (Fatigue, etc.) mal wieder nicht so könnt wie Ihr eigentlich möchtet?

Ich ertappe mich derzeit immer häufiger bei Ausreden, vor allem wenn jemand nichts von meiner überstandenen MammaCa-Zeit weiss. Bevor ich's mich versehe, schiebe ich oft irgendeinen Grund vor anstatt zu sagen, ich habe noch immer Nachwirkungen der Chemo etc. und bin deswegen gerade eingeschränkt. Es sind zwar nicht viele und starke Nachwirkungen, aber sie stören manchmal doch. Zum Beispiel versuche ich pro Tag max. ein Telefonat zu haben, alles andere ermüdet mich oft zu sehr, aber das verstehen Normaltelefonierer, die sich gerne und oft so austauschen, gar nicht und halten sich für vernachlässigt.

Ausschlaggebend für die Ausreden sind vermutlich die ab und zu gemachten Kommentare wie "...ist doch schon über eineinhalb Jahre vorbei!" oder "...jetzt müssen doch die Nachwirkungen mal langsam verschwinden..." Wenn schon das nahe Umfeld denkt, jetzt müsste doch langsam alles in Ordnung sein, habe ich irgendwie keine Lust mich bei anderen Menschen zu rechtfertigen und vermeide vermutlich deswegen das Thema von vorneherein.

Angemerkt sei noch, dass ich nie gejammert habe, meine Therapiezeit tapfer ohne Mucksen durchgestanden habe und mich bisher nie über Einschränkungen beklagte. Nur wenn ich ganz direkt wegen der Erkrankung gefragt wurde, antwortete ich offen und sachlich wie es aussieht. Vermutlich wirkte und wirke ich auf andere immer zu "gesund"?! ;-O


Viele Grüsse,
Surviva
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